Kaufberatung: Cooltube für Cannabis Anbau (2021)

Junior Gong

Klassische MHL/NDL Leuchten sind super für Anfänger geeignet. Allerdings werden sie ziemlich heiß im Betrieb. Gerade im Sommer kann man als Grower schnell zu hohe Temperaturen in der Growbox bekommen. Hier kann eine Cooltube aushelfen. In diesem Artikel erfährst du, ob und welche Cooltube für welche Lampe am besten geeignet ist.

Kaufempfehlungen

Welches Cooltube Modell am besten geeignet ist, hängt von der Leistung verwendeten MHL bzw. NDL und der Fläche der Growbox ab.

Bei 150W und 60x60cm Fläche und reicht der Cooltube-Reflektor völlig aus. Die Cooltube kann einfach passend zum Durchmesser der Abluft gekauft werden. Bei 250W und 80x80cm Fläche ist die Ausleuchtung durch die Cooltube nicht ganz optimal. Hier empfehle ich die Cooltube an einen Hammerschlag/Stucco oder gar ein Adjust-A-Wing Reflektor zu basteln.

Ab 400W und 100x100cm Fläche ist die Cooltube nicht mehr optimal. Hier sollte man zu einem luftgekühlten Reflektor greifen.

Tabelle

JrGong’s Empfehlung:

  • Bis 250W MHL/NDL: Cooltube
  • Bei 80x80cm Fläche: Cooltube Glaskolben + Adjust-A-Wing Reflektor
  • Ab 400W: Luftgekühlter Reflektor inkl Zuluft-Ventilator und Luftschlauch.

Bis 250W

Die Cooltube von Prima Klima bietet super Qualität zum unschlagbaren Preis. Sie ist in drei Größen erhältlich. Man sollte beim Kauf auf den Abluft-Rohrdurchmesser und Länge des Leuchtmittels achten.

Bei einer 80x80cm Fläche ist die Ausleuchtung durch die Cooltube nicht ganz optimal. Hier empfehle ich die Cooltube mit einem Adjust-A-Wings Reflektor zu kombinieren. Dazu muss die Cooltube von dem eigenen Reflektor entfernt und an den neuen Reflektor montiert werden.

Bei einer Temperatur über 35°C in der Growbox sollte man die Cooltube unbedingt mit einem separaten Luftstrom (sprich ein Zuluft-Ventilator) kühlen. Die Kühlung über die Abluft-Anlage reicht nicht mehr aus, zumal der warme Luftstrom die Lager des Ventilators auf Dauer beschädigt.

Ab 400W

Für 400 bis 600W MHL/NDL ist der Spudnik Reflektor perfekt geeignet. Dieser Luftgekühlte Reflektor bietet starke Reflexionswerte, eine Top Ausleuchtung und ist sehr hochwertig konstruiert.

Bei 400W greift man zur ø 125mm Variante. Bei 120x120cm Fläche und 600W muss die ø 150mm Variante her. Bei einer 1000W MHL/NDL sollte man zu dem Hydrofarm Modell greifen. Hier muss die 20cm (ø 200mm) Variante gekauft werden.

Zuluft-Ventilator

Wenn die Kühlung der Leuchte in einem separaten Luftstrom erfolgen soll, muss man einen Zuluft-Ventilator, Luftschlauch und Montagematerial kaufen. Typische Abluft-Ventilatoren haben zu viel Leistung zur Kühung der Beleuchtung. Besser sind spezielle Zuluft-Ventilatoren, die bei gleichem Durchmesser weniger Leistung haben.

Hier empfehle ich einen einfachen Zuluft Axiallüfter von Ventilution. Diese sind sehr günstig und leisten hervorragende Arbeit zur Kühlung der Beleuchtung. Es sind drei Leistungsstufen (und damit auch Durchmesser) erhältlich.

Axialventilator für Zuluft 190m³/h ø 125mm

Axialventilator für Zuluft 190m³/h ø 125mm

  • Sehr leichter Ventilator
  • Fö,rdert 190 m³, Luft pro Stunde
  • 16 Watt

Preis: € 17,95

Für ein Silent Setup sollte man zu dem Mixed In-Line Ventilator von Ventilution greifen. Dieser wird dann mit einem Stufentrafo heruntergeregelt. Dadurch wird die Lautstärke erheblich gesenkt. Dann sind natürlich auch schallgedämmte Luftschläuche Pflicht.

Bei 200mm Durchmesser gibt es keinen passenden Axiallüfter mehr. Man muss bei beiden Setups muss zum RVK Sileo greifen und diesen mit einem Stufentrafo herunterregeln.

Luftschlauch

Hier hat man die Wahl zwischen gewöhnlichen Alu-Flexrohren oder den schallgedämmten Varianten von Sonodec. Wenn man Reduzierstück benutzt, sollte man immer zu einem schallgedämmten Schlauch greifen, da es sonst ziemlich laut werden kann.

Preis: Preis nicht verfügbar

Reduzierstücke

Wenn der Rohr-Durchmesser der Abluft größer ist als der Durchmesser der Cooltube, muss man ein Reduzierstück dazwischenschließen. Die beiden Durchmesser sollten nicht zu weit auseinanderliegen, da das sonst die Lautstärke des Luftstroms erhöht. Würde man bspw. von 200mm Abluft-Anlage auf 125mm Cooltube reduzieren, wird sehr viel Lärm durch den enger werdenden Luftkanal entstehen.

Warum eine Cooltube?

Cooltube von Prima
Cooltube von Prima Klima inkl Reflektor

Eine Cooltube ist eine Glasröhre, in die das Leuchtmittel eingesteckt wird. Diese Röhre wird an einen Ventilator angeschlossen, so dass ein Luftstrom um die Leuchte entsteht. Dadurch wird die Abwärme des Leuchtmittels durch den geschlossenen Luftstrom besser und schneller abtransportiert.

Wenn man noch gar keine Growbox hat oder ein komplett neue Beleuchtung kaufen will, sollte man am besten so planen, dass der Grow bei normalen Zimmertemperaturen auch ohne Cooltube stattfinden kann. 

Bevor man bei zu hoher Temperatur zu einer Cooltube oder einem luftgekühlten Reflektor greift, sollte man andere Methoden ausprobieren, um die Temperatur in der Growbox zu senken. Erst wenn nichts anderes hilft, kann man die passende Leuchtmittel-Kühlung aussuchen.

Separater Luftstrom Nötig?

Die einfachste Variante ist es die Cooltube an das bestehende Abluft System anzuschließen. Hier wird die Cooltube zwischen Aktivkohlefilter und Abluft-Ventilator geschaltet, so wie im Bild unten zu sehen.

Bei größeren Flächen und sehr starken Leuchtmitteln kann man die Cooltube in einem separaten Luft-Kanal betreiben. Sprich, ein zweiter Ventilator sorgt für die Kühlung in der Cooltube. Das Abluft-System der Growbox wird dabei nicht angezapft und bleibt so wie es ist.

Vor- und Nachteile

Der größte Vorteil ist die enorme Temperatursenkung bei zu hoher Temperatur in der Growbox. Es sind bis zu  7°C Temperatursenkung möglich. Im Durchschnitt erreichen Grower eine ca. 5°C kühlere Temperatur, was extrem bessere Umgebung für die Pflanzen schaffen kann.

Dank der Cooltube verschwindet der Hotspot direkt unter dem Leuchtmittel, so dass die Pflanzen näher an die Lampen können. Somit kann man mehr Höhe in der Growbox besser ausnutzen. Beispiel: Bei einer 250W NDL braucht man normalerweise ca. 25cm Abstand. Mit einer Cooltube reichen 5cm Abstand! So hat man 20cm mehr Platz in der Höhe. Hier profitieren vor allem Grower mit niedrigen Growboxen.

Ein Nachteil der Cooltube ist, dass sich durch das gewölbte Glas der Cooltube ein Verlust in der Helligkeit des Leuchtmittels ergibt. Man muss mit ca. 5% Verlust in Lumen rechnen. Auch die Ausleuchtung und die Reflexionswerte des gewölbten Cooltube-Reflektors sind nicht ganz so optimal, wie bspw. bei einem Hammerschlag oder einem hochwertigen Adjust-A-Wing Reflektor.

Je größer die Growbox-Fläche, desto schlechter wird Ausleuchtung der Cooltube. Es können schwach ausgeleuchtete Ecken in der Growbox entstehen, in denen die Blätter zu wenig Licht bekommen und langsamer wachsen. Für die Ausleuchtung von größeren Flächen gibt es eine Cooltube-Alternative: Luftgekühlte Reflektoren.

Auf was beim Kauf beachten?

Die Oberfläche des Cooltube-Reflektors sollte gute Reflexionswerte und möglichst aus Hammerschlag-Aluminium sein. Besser sind stets ebene Reflektor-Flächen statt gewölbter. Falls die Cooltube an die Abluft-Anlage angeschlossen werden soll, sollte man den passenden Rohr-Durchmesser kaufen.

Man sollte billige Noname-Cooltubes bspw. aus chinesischen Shops möglichst vermeiden. Oft sind sie aus minderwertigem Glas, das mehr Lichtverlust hat.

Beim Kauf eines luftgekühlten Reflektors müssen zusätzliche Punkte beachtet werden. Man sollte man auf die Größe des Reflektors achten. Dieser kann relativ groß ausfallen und passt nicht immer in eine kleine Growbox.

Man sollte vorab entscheiden, ob der Reflektor an die Abluft-Anlage angeschlossen werden soll oder ein separater Luftkanal angebracht wird. Wird der luftgekühlter Reflektor an die Abluft mit angeschlossen, kann der Luftdurchsatz um bis zu 40% runtergehen. Je länger der Luftschlauch ist und je mehr Winkel er hat, desto mehr Abluft-Leistung geht verloren.

Luftgekühlte Reflektoren sollten am besten mit einem separaten Luftstrom betrieben werden. Bei 400W Lampen (oder mehr) entsteht sehr viel Abwärme, so dass sehr viel Luftaustausch stattfinden muss. Auch wird die Lebensdauer von Ventilatoren durch die heiße Luft gemindert, so dass ein Anschluss an die Abluft-Anlage weitere Schwierigkeiten mit sich bringt.

Deswegen: Ab 400W muss IMMER ein separater Luftstrom her. Der Zuluft-Ventilator sollte dabei VOR den Luftgekühlten Reflektor geschlossen werden, dass kühle Luft von außen in den Reflektor geblasen wird. Damit geht keine heiße Luft durch den Ventilator, so dass die Lager des Ventilators heil bleiben. 😉

Cooltube vs. Luftgekühlter Reflektor

Spudnik Luftgekühlter Reflektor
Spudnik: Luftgekühlter Reflektor von Prima Klima

Für größere Flächen sind luftgekühlte Reflektoren besser geeignet als Cooltubes. Statt einer Glasröhre wird hier die ganze Luft im Reflektor-Körper ausgetauscht. Logischerweise ist der Reflektor nach unten hin nicht offen, sondern hat eine Glasplatte. So wird die Luft im Reflektor von der in der Growbox getrennt.

Der Vorteil der flachen Glasoberfläche ist, dass weniger Helligkeit verlorengeht. Statt 5% Verlust in Lumen bei der Cooltube sind es nur 2-3% Verlust in Lumen bei einem luftgekühlten Reflektor.

Die Ausleuchtung ist auch besser als bei der Cooltube. Der Reflektor hat keine gewölbte, sondern flache Reflexions-Flächen, die das Licht besser spiegeln.  Ein Hammerschlag oder Adjust-A-Wings Reflektor sind aber immer noch einen Tick effektiver.

Nachteil gegenüber der Cooltube ist, dass die Kühlleistung schlechter ist. Durch hohe Volumen des Reflektors muss mehr Luft ausgetauscht werden. Im Schnitt sind ca. 3-4°C Temperatursenkung möglich. Auch brauchen die Reflektoren mehr Platz als die kompakten Cooltubes. Deshalb sind sie eher für größere Flächen geeignet.

Ein Anschluss an das bestehende Abluft-System ist meist nicht möglich. Man muss einen zusätzlichen Zuluft-Ventilator und einen passenden Luftschlauch kaufen. Durch die ganzen Anschaffungen ist ein luftgekühlter Reflektor weitaus teurer als eine Cooltube.