Kaufberatung: Töpfe für Cannabis Anbau (2022)

Junior Gong

Blumentöpfe dürfen bei keinem Indoor Grow fehlen. Schließlich muss die Blumenerde irgendwo landen. Doch welche Töpfe sind die richtigen? Und vor allem, wie groß sollten sie sein? In dieser Kaufberatung für Töpfe zeige ich kurz und knackig, welche Blumentöpfe die besten für Grasanbau sind.

Welche Töpfe sind am „besten“?

Kurz und knackig:

  • Für die meisten Indoor Grower und vor allem Anfänger sind die klassischen quadratischen TEKU Töpfe die erste Wahl. Sie sind super einfach in der Handhabung, extrem günstig und auch super für die Keimung geeignet.
  • Fortgeschrittene Grower können zu Stofftöpfen greifen, allerdings ist das Gießen hier etwas schwierig
  • Speziell für die Anzucht können wir ebenfalls Air-Pots empfehlen, um die Wurzelbildung noch etwas zu verbessern
  • Man wird zwei oder noch besser drei Topfgrößen brauchen:
    • Kleine Keim-Töpfe (max. 1L)
    • Mittelgroße Anzucht-Töpfe (1-3L)
    • Große End-Töpfe (7-15L)
  • Wenn man ausschließlich Automatics growt, werden die Seeds direkt im Endtopf gekeimt
  • Eine weitere Topf-Variante ist das AutoPot Bewässerungssystem, bei dem die End-Töpfe bereits mitgeliefert werden
  • Welche Größen und welche Anzahl man am Ende braucht, hängt von der Größe der Growbox, der Grow-Technik (Pflanzentraining) und der Genetik der Seeds ab

Unsere Kaufempfehlungen im Überblick

Unsere Top-Empfehlung sind handelsübliche quadratische Blumentöpfe aus Plastik. Sie sind super einfach in der Handhabung, extrem günstig und auch super für die Keimung geeignet.

Für die Anzucht empfehlen wir die Air Pots, da sie die Wurzeln noch stärker beschneiden und damit perfekt für die Wurzelbildung in frühen Stadium sind. Wir dagegen knapp bei Kasse ist, kann zu kleinen klassischen Plastikkübeln greifen.

Für erfahrene Grower empfehlen wir Stofftöpfe von Gronest, da sie die Wurzelbildung begünstigen und somit insgesamt für mehr Wachstum sorgen. Allerdings sind sie nicht ganz so benutzerfreundlich in Sachen Bewässerung.

Falls nicht schon dabei, sollte man passende Untersetzer dazukaufen. Alternativ tut es eine größere Pflanzschale für die gesamte Growbox Fläche.

Top-Empfehlung

Unsere Top-Empfehlung für End-Töpfe sind weiterhin klassische Plastiktöpfe. Auch wenn es mittlerweile interessante Alternativen gibt, sind die guten alten Teku Töpfe für die meisten Grower die erste Wahl.

Top-Empfehlung
Topf und Untersetzer, schwarz, 11L

Topf und Untersetzer, schwarz, 11L

  • preiswerte, quadratische Töpfe
  • mit passendem Untersetzer
  • in vielen verschiedenen Größen erhältlich

Preis: € 5,50

Wichtig ist, dass die Töpfe komplett undurchsichtig sind, so dass kein Licht an die Wurzeln kommen kann. Auch sollten sie nicht zu flach sein, da Cannabis ein Tiefwurzler ist. Sprich die Wurzeln wachsen etwas mehr in die Tiefe, als in die Breite.

Als Form empfehlen wir stets quadratische Töpfe zu nehmen, da sie einfacher in der Handhabung sind. Auch ist die Lagerung damit extrem einfach, da sie ineinander gestapelt werden.

Bei der Wahl der Größe kommt es drauf an, wie groß die Growbox ist. In größeren Boxen kann man auch zu größeren Töpfen greifen, da die Pflanzen größer wachsen können. Wenn man einen Standard-Grow durchführt, kann man sich an unsere Empfehlungen hier unten halten:

GrowboxFlächeAnfängerFortgeschritten
30x30x60cm0,09m²1x 7L1x 9L
40x40x160cm0,16m²1x 7L1x 9L
60x60x160cm0,36m²2x 9L4x 9L
Schwedengrow Box S (75x45x165cm)0,34m²2x 7L2x 7L
Schwedengrow Box M (90x50x190cm)0,45m²3x 11L3x 11L
80x80x180cm0,64m²3x 9L4x 9L
120x60x180cm0,72m²4x 11L6x 11L
100x100x220cm1,00m²6x 14L9x 14L
120x120x220cm1,44m²9x 14L16x 14L
150x150x220cm2,25m²12x 14L20x 14L
240x120x220cm2,88m²18x 14L32x 14L
240x240x200cm5,76m²36x 14L64x 14L

High End

Als Fortgeschrittener kann man zu Stofftöpfen greifen. Hier empfehle ich Stofftöpfe von Gronest. Sie sind extrem platzsparend und wiegen kaum etwas.

High End
Gronest Stofftopf 11 Liter 22 x 22 x 23 cm

Gronest Stofftopf 11 Liter 22 x 22 x 23 cm

von gronest

  • Stoppt kreisrundes Wurzelwachstum
  • Wurzeln sind stets belüftet
  • umweltfreundliche Textilbehälter
  • Hergestellt aus verwertbaren PET-Behältern

Preis: € 3,59

Die Stofftöpfe verhindern Staunässe, fördern das Wurzelwachstum, bringen mehr Sauerstoff an die Wurzeln und sind leichter vom Gewicht her. Bei kleinen Growboxen sind sie praktisch, da man sie enger zusammenschnüren kann, falls sie in voller Größe nicht in die Box passen.

Ein großer Nachteil ist, dass man beim Gießen ein paar Kleinigkeiten beachten muss. Die Erde tendiert dazu an den Rändern schneller auszutrocknen, sodass man das Gießverhalten etwas anpassen muss. Gerade Anfänger haben da oft Probleme bei der Bewässerung und sind damit recht schnell überfordert.

Stofftöpfe sollte man nur als Endtöpfe nutzen und nicht zur Keimung oder Anzucht. Die Wurzelenden wachsen in den Stoff hinein. Dadurch würde man beim Umtopfen aus dem Stofftopf die Wurzeln stark beschädigen.

Welche Topfgrößen und welche Anzahl an Stofftöpfen man braucht, kann man der Tabelle unten entnehmen.

GrowboxFlächeStofftöpfe
30x30x60cm0,09m²1x 8L1
40x40x160cm0,16m²1x 8L
60x60x160cm0,36m²4x 8L
Schwedengrow Box S (75x45x165cm)0,34m²4x 8L
Schwedengrow Box M (90x50x190cm)0,45m²4x 11L
80x80x180cm0,64m²4x 11L
120x60x180cm0,72m²8x 11L
100x100x220cm1,00m²9x 15L
120x120x220cm1,44m²16x 19L
150x150x220cm2,25m²20x 19L
240x120x220cm2,88m²32x 19L
240x240x200cm5,76m²64x 19L

Keimung

Für die Keimung empfehlen wir klassische Plastiktöpfe mit 0,25-0,5 Liter Volumen. Auch wenn es viele spezielle Anzucht-Behälter gibt, sind die klassischen Teku-Töpfe immer noch am zuverlässigsten.

Topf und Untersetzer, schwarz, 0,25L

Topf und Untersetzer, schwarz, 0,25L

  • preiswerte, quadratische Töpfe
  • mit passendem Untersetzer
  • in vielen verschiedenen Größen erhältlich

Preis: € 0,80

Anzucht

Für die Anzucht empfehle ich zu Air Pots zu greifen.

Top-Empfehlung
Air-Pot Superoot 3 Liter

Air-Pot Superoot 3 Liter

von Air-Pot

  • Verhindert Ringelwuchs und verstärkt Wurzelwachstum
  • Kürzere Wachstumszeiten bei der Aufzucht von Jungpflanzen
  • vitale, kraftvolle und gesunde Pflanzen

Preis: € 4,90

Die Seitenwände des Topfes haben Löcher, an denen Licht an die Erde kommt. Sobald die Wurzeln durchwachsen, bekommen sie durch das Licht den Impuls zum Rückzug unter die dunkle Erde. Dort bilden sie dann weitere feine Wurzeltriebe.

Dieser Prozess wird Lichtbeschneidung genannt. Damit bekommt man eine bessere Durchwurzelung, wodurch die Nährstoffaufnahme verbessert wird. Solch eine feine Durchwurzelung ist gerade in der Anzuchtphase erwünscht.

Die 3L Variante kostet nicht viel mehr als andere Topf Arten, sodass man viele Vorteile für einen ganz kleinen Aufpreis bekommt.

Untersetzer

Bei manchen Topf-Varianten sind keine Untersetzer dabei. Hier kann man passende Untersetzer kaufen, falls bei den Töpfen keine dabei sind.

Alternativ empfehlen wir eine größere Pflanzschale für die gesamte Growbox-Fläche zu kaufen. Manchmal werden sie auch Gewächshaus Wannen genannt.

Diese „Garden Trays“ sind extrem praktisch und bieten einen super Schutz gegen eine kleine Überschwemmung in der Growbox.

Was beim Kauf beachten?

Egal ob groß oder klein, Töpfe sollten stets undurchsichtig sein, sodass kein Licht an die Wurzeln kommt. Licht stoppt das Wurzelwachstum, was die Nährstoffaufnahme bremst.

Die Töpfe sollten genug Drainage haben. Im Boden der Töpfe müssen dafür mehrere Löcher sein. So kann überschüssiges Wasser abfließen. Damit vermeidet man Staunässe im Topf, wodurch sich Pilze und andere Probleme einschleichen können.

Damit man nicht schwer heben muss, sollten die Töpfe möglichst leicht sein. Die Pflanzen müssen während des Grows oft bewegt werden, bspw. beim Umtopfen oder falls die Erde gespült werden muss. Wir empfehlen Töpfe aus Plastik oder Stoff.

Die großen Endtöpfe sollten stets quaderförmig sein, um den Platz in der Growbox optimal auszunutzen. Runde Töpfe nehmen genauso viel Platz ein, haben aber weniger Volumen. Gerade bei kleinen Growboxen (beispielsweise 60x60cm) zählt jeder Zentimeter der Fläche und sollte optimal ausgenutzt werden.

Welche Größe kaufen?

Ich empfehle für die Keimung und Anzucht kleinere Blumentöpfe zu kaufen und später umzutopfen. So mindert man die Gefahr von Fäule oder Schimmel in der Erde. Ist der Topf zu groß und die Pflanze noch jung, würde das Wasser einfach nach unten sickern und die Wurzeln drohen auszutrocknen.

Für die Keimung und Anzucht sollten die Töpfe 0,5 bis 5 Liter Volumen haben. Wenn man zwei Mal umtopfen will, sollte man die Keimung in sehr kleinen Töpfen mit maximal 0,5L Volumen machen.

Die End-Töpfe sollten 7 bis 18 Liter Volumen haben. Die Größe der Endtöpfe hat Einfluss auf das Wachstum der Cannabis Pflanze. In größeren Töpfen können sich die Wurzeln besser ausbreiten. Je mehr Wurzeln die Pflanze bildet, desto höher wächst sie. Je nach Höhe der Growbox empfehle ich unterschiedliche Volumen für die Töpfe.

Die maximale Größe der End-Töpfe hängt vom Platzangebot der Growbox ab. In der Tabelle unten sind maximale Topf-Größen für verschiedene Growboxen gelistet. Die Tabelle geht davon aus, dass der gesamte Platz (Breite, Tiefe und vor allem Höhe) in der Growbox genutzt werden soll.

Wie oft umtopfen?

Anfängern empfehlen die Pflanze zweimal umzutopfen. Sprich, man nimmt erstmal einen kleinen Keim-Topf, topft später in einen größeren Anzucht-Topf und zuletzt in einen großen End-Topf um. So kann die Pflanze die Erde besser durchwurzeln und das Risiko von Staunässe oder Trockenspots wird gemindert.

Eine Ausnahme bilden Automatics! Diese sollten stets direkt im Endtopf gekeimt und gezogen werden. Der Wachstumsstopp nach dem Umtopfen kann nicht wett gemacht werden, indem man die Wachstumsphase verlängert. Schließlich blühen die Autos automatisch. Hier empfehle ich Torftöpfe für Keimung zu nehmen oder direkt in End-Töpfen zu keimen.

Empfindliche Sorten sollten immer nur einmal umgetopft werden. Nach dem Umtopfen nimmt die Pflanze durch den Wachstumsstopp weniger Nährstoffe auf. Wenn die Sorte empfindlich darauf reagiert, wird sie länger brauchen, um sich vom Mangel zu erholen.

Welche Topf-Art ist am besten?

Je nach Phase und Anwendung hat man verschiedene Möglichkeiten für Töpfe. Alle haben ihre Vor- und Nachteile.

Plastik-Töpfe sind billig in der Anschaffung, und sehr einfach zu handhaben. Nur bei minderwertiger oder falsch aufbereiteter Erde kann es zur Staunässe kommen, wenn man unachtsam ist.

Stofftöpfe sind aus leicht lichtdurchlässigem Material. Sie verbessern die Durchwurzelung, vermeiden Staunässe und können sehr einfach gelagert werden. Allerdings haben sie begrenzte Lebensdauer und sind etwas komplizierter in der Handhabung beim Gießen.

Air Pots sind aus recyceltem Material und können einfach vom Erdballen abgezogen werden. Durch die vielen Löcher bieten sie extrem starke Lichtbeschneidung, sodass sie nur zur Keimung und Anzucht (und nicht als Endtöpfe) optimal sind.

Plastik-Töpfe

Der Klassiker unter den Blumentöpfen. Sie sind gut und günstig und werden in jedem Baumarkt verkauft. Man bekommt damit garantiert solide Ergebnisse. Allerdings kann es je nach Umgang und Befüllung zu Staunässe kommen. Und die Sauerstoffversorgung der Wurzeln kann manchmal nicht so gut sein.

Man sollte stets schwarze undurchsichtige Töpfe kaufen. Um den Platz in der Growbox optimal zu nutzen, am besten immer quadratische Töpfe (und nicht runde) nehmen.

Vorteile:

  • In jedem Baumarkt zu kaufen
  • Sehr günstig
  • Pflegeleicht

Nachteile:

  • Mittlere Sauerstoffversorgung
  • Heizt Erde unter Lampe leicht auf

Torftöpfe

Torftöpfe eignen sich vor allem für die Keimung und die Anzucht. Sie sind aus 100% organischen Material. Dadurch müssen sie beim Umtopfen nicht entfernt werden. Der Torftopf kann einfach in die neue Erde mit rein.

Sobald die Wurzelenden kein Platz mehr in der Erde haben, wachsen sie einfach durch das Torf hindurch. So weiß man sofort, wann es Zeit ist umzutopfen.

Großer Nachteil ist, dass die Erde in den Töpfen sehr schnell austrocknet. Je größer die Töpfe sind, desto öfter muss man sie nachwässern. Somit kann man sie nicht für länger als acht Stunden allein lassen.

Hinzu kommt, dass man auch stetig auf die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit achten muss, da die Torftöpfe auch von außen Schimmel ansetzen können. Das ist das Todesurteil für kleine Keimlinge.

Auch gibt es oft Qualitätsunterschiede, sodass Torftöpfe von unbekannten Marken chemisch belastet sein können und der Pflanze zu schaffen machen.

Vorteile:

  • 100 % organisch
  • Schonendes Umtopfen
  • Einfache Handhabung

Nachteile:

  • Trocknen extrem schnell aus
  • Nur einmal verwendbar
  • Qualitätsschwankungen
  • Schimmelrisiko

Stofftöpfe

Stofftöpfe sind aus festem undurchsichtigen Gewebe, was sie sehr flexibel in der Handhabung macht. Sie sind leicht im Gewicht und können sehr einfach gelagert werden.

Sie verbessern die Versorgung der Wurzeln mit Sauerstoff und verhindern Staunässe in der Erde, da die Stoffwand Wasser und Luft durchlässt.

Allerdings lassen sie die Erde dadurch schneller austrocknen. Es ist auch schwerer Pflanzen aus ihnen umzutopfen, so dass sie nicht für die Keimung oder Anzucht geeignet sind.

Vorteile:

  • Mehr Sauerstoffversorgung
  • schnelleres Wachstum
  • Sehr niedriges Gewicht
  • Mehr Kühlung für die Erde
  • Kompakte Lagerung

Nachteile:

  • Erde trocknet schneller aus
  • Etwas teurer
  • Nur 5 bis 7 Mal wiederverwendbar
  • Kompliziertes Bewässern

Air Pots

Air Pots gelten sind der neueste Trend in Sachen Blumentöpfen. Sie sind quasi ein Hybrid aus Plastik und Stofftöpfen.

Die Seitenwände haben jede Menge kleine Lichtlöcher, sodass die Wurzelenden nicht an die Seitenwände wachsen und stattdessen in der Erde viele kleine Abzweigungen bilden. Dies wird „Lichtbeschneidung“ genannt.

Das ist vor allem in der Anzucht nützlich, damit die Pflanze ein stark verzweigtes Wurzelwerk bildet. Doch nach etwa 3-4 Wochen ist das nicht mehr förderlich für die Pflanze, da die Wurzelenden durch den Kontakt mit Licht keine Nährstoffe aufnehmen können und folglich an den Öffnungen vertrocknen.

Deswegen sind Airpots extrem gut als Anzuchttöpfe, aber nicht wirklich als Endtöpfe geeignet. Zum Umtopfen kann die Seitenwand sehr einfach abgenommen werden, was sie doppelt praktisch macht.

Vorteile:

  • Hohe Sauerstoffversorgung
  • Fördert stark verzweigtes Wurzelwerk
  • Sehr niedriges Gewicht
  • Kompakte Lagerung
  • Einfach zum Umtopfen

Nachteile:

  • Wurzelenden nehmen weniger Nahrung auf durch Lichtkontakt
  • Etwas teurer