Luftfeuchtigkeit beim Cannabis Anbau (und bei Trocknung!)

Junior Gong

Damit die süße Cannabis-Pflanze so richtig wachsen und gedeihen kann, muss vieles stimmen. Darunter auch die Luftfeuchtigkeit. Viele Grower machen es sich schwer das richtige Klima für die Pflanze herzustellen. Und vor allem ist man gerade als Anfänger ratlos, wenn es doch mal zu feucht oder zu trocken in der Growbox ist. Wie man für sein Setup die richtige Umgebung schafft, was falsche Luftfeuchtigkeit für Folgen haben kann und wie man Schimmel vermeidet, zeigen wir euch in diesem Artikel.

Was ist Die Luftfeuchtigkeit?

Die Luft kann je nach Temperatur eine gewisse Menge Wasser aufnehmen. Die Luftfeuchtigkeit, die man dann in der Growbox hat, sagt also aus, wie viele Wasserteilchen in der Luft enthalten sind. Dabei kann man die Luftfeuchtigkeit auf zwei Weisen ausdrücken: absolut und relativ.

Die absolute Luftfeuchtigkeit gibt an, wie viele Gramm Wasser pro Kubikmeter Luft (g/m³) enthalten sind. Die relative Luftfeuchtigkeit (RLF) gibt an, wie viel Prozent der Luft aus Wasserteilchen bestehen.

Grundsätzlich gilt: Sprechen wir von der Luftfeuchtigkeit, ist immer die relative Luftfeuchtigkeit (RLF) in Prozent gemeint. Der Prozentwert ist weitaus nützlicher, da die Pflanze nur auf den prozentualen Anteil des Wassers in der Luft reagiert.

Luftfeuchtigkeit und Temperatur

Es kommt ein wichtiger Faktor hinzu: Je kühler die Luft ist, desto weniger Wasser kann sie aufnehmen. Je wärmer die Luft, desto mehr Wasser kann sie speichern. Sprich…

… die Luftfeuchtigkeit hängt sehr stark mit der Temperatur zusammen!

Es gilt also immer sowohl Temperatur als auch Luftfeuchtigkeit in Abhängigkeit voneinander zu betrachten. Dieses Video macht das Ganze etwas einfacher verständlich.

Einfluss auf die Pflanze

Die Luftfeuchtigkeit um die Pflanze herum hat Einfluss darauf wie viel Wasser über die Blätter verdunstet werden kann. Dieses Wasser kommt über die Wurzeln aus der Erde. Das Wasser ist im Prinzip das als Transportmittel für die darin gelösten Nährstoffe.

Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, kann die Pflanze kein Wasser mehr über ihre Blätter an die Umgebung abgeben. Es kommt quasi zum Stau: Kommt das Wasser oben nicht raus, kann kein neues Wasser unten reinkommen. Damit kommen auch keine Nährstoffe mehr hoch. Die Pflanze wird schnell Mangelerscheinungen zeigen.

Durch die hohe Luftfeuchte können sich Wasserablagerungen an den Pflanzen bilden und damit Schimmel entstehen lassen.

Ist die Luftfeuchtigkeit zu niedrig, wird das Wasser zu schnell über die Blätter abgegeben. Gleichzeitig wird auch mehr Wasser aus der Erde gezogen, sodass diese schneller austrocknet. Sprich, man muss öfter und mehr gießen. Dabei die Pflanze droht zu vertrocknen, falls man mit dem Gießen nicht hinterherkommt.

Gleichzeitig kann es zu Überdüngungserscheinungen kommen. Mehr Wasseraufnahme bedeutet auch mehr Nährstoffe, da sie chemisch in Wasser gelöst sind. Das kann schnell zu viel für die Pflanze werden, vor allem bei vorgedüngten Erden. So bekommt man bei zu trockener Luft schnell Überdüngungserscheinungen.

Luftfeuchtigkeit je nach Phase

Damit die Cannabis-Pflanze wächst und gedeiht, muss man die Luftfeuchtigkeit samt Temperatur im Auge behalten. Je nach Phase gibt es jeweils unterschiedliche Anforderungen an die Luftfeuchtigkeit um die Pflanzen herum.

Wir unterteilen den Cannabis Grow in zwei Phasen: in Wachstumsphase (inkl. Keimung & Anzucht) und Blütephase (inkl. Ernte-Einleitung). Hinzu kommt auch die Trocknung, bei der die RLF ebenfalls eine Rolle spielt.

PhaseTemperaturLuftfeuchtigkeit
Keim- & Anzuchtphase23 bis 26°C40 bis 60%
Wachstumsphase20 bis 30°C40 bis 70%
Blütephase18 bis 26°C40 bis 50%
Ende der Blütephase18 bis 26°C< 40%
Temperaturunterschied zwischen Licht und Dunkelphasemaximal 8°C
Zur Erinnerung: Optimale Temperaturen beim Cannabis Grow

Am Anfang der Wachstumsphase ist die Pflanze noch klein und verdunstet kaum Wasser. Auch die Schimmelgefahr ist niedrig. Deswegen ist eine RLF bis zu 70% kein Problem.

In der Blütephase wird die Pflanze größer und muss mehr Wasser verdunsten. Gleichzeitig wird sie anfälliger für Schimmel. Deswegen muss die RLF dann auf unter 50% runter.

Zur Ernte muss man die RLF idealerweise unter 30% bekommen. Das macht die spätere Trocknung der Buds weitaus einfacher.

Keimung & Anzucht

Während der Keimung und Anzucht der Samen ist es wichtig die Umgebung des Samens (bspw. die Erde) immer feucht zu halten. Die Luftfeuchtigkeit um die Töpfe herum sollte bei etwa 50 bis 60% liegen, so dass die Erde nicht zu schnell austrocknet und man nicht zu oft nachfeuchten muss.

Man sollte darauf achten das Anzucht-Medium ausreichend feucht zu halten, damit der Samen bestmöglich gedeihen kann. Dabei darf der Samen nicht im Wasser schwimmen. Zu viel Wasser im Anzucht Medium kann Pilze und Schimmel entstehen lassen. Für den empfindlichen Samen kann das schnell den Tod bedeuten.

Hinweis: Es ist ein häufiger Mythos, dass die RLF bei der Keimung bei 90 bis 100% liegen muss. Das kann schnell nach hinten losgehen. Man sollte auf gar keinen Fall die Anzucht-Töpfe mit Plastikfolie abdecken oder gar ein Mini-Gewächshaus ohne Belüftung nutzen.

Wachstumsphase

Ist der Samen erstmal gekeimt, sollte man in der Wachstumsphase darauf achten eine Luftfeuchtigkeit von 40 bis 70% zu halten. In diesen ersten drei bis sechs Wochen ist die Pflanze noch klein und hat kaum Masse. Damit ist die Schimmelgefahr nicht ganz so hoch, sodass selbst 70% relative Luftfeuchtigkeit keine große Gefahr darstellen.

Da die Pflanze noch nicht viel Blattwerk hat, ist die Transpiration relativ niedrig. Sprich die Pflanze kann Wasser über die Blätter heraus „schwitzen“, auch wenn die Luftfeuchtigkeit relativ hoch ist.

Dennoch gilt: Zu hohe Luftfeuchtigkeit (über 70%) kann auch in der Wachstumsphase zu Schimmel führen und ganze Ernten ausfallen lassen! Je mehr Blätter und Äste eine Pflanze besitzt, desto mehr potenzielle Orte für Wasserablagerungen entstehen.

Blütephase

In der Blütephase sollte die Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 50% gehalten werden und sollte auf keinen Fall 60% überschreiten. Durch den Stretch und die Bildung der Blüten bekommt die Pflanze nach und nach mehr viel Masse und damit auch viele Berührungsstellen. Das ist quasi die Angriffsfläche für potenzielle Wasserablagerungen und damit auch Schimmel.

Gerade, wenn man auch noch die Pflanzen mittels ScroG oder SoG trainiert, kann eine zu hohe RLF schnell fatal sein.

Ab 70% relativer Luftfeuchtigkeit besteht extrem hohe Schimmelgefahr, da sich Wasserablagerungen an den Blüten, Blättern oder Ästen absetzen können.

Vor allem in der Dunkelphase kann die Luftfeuchtigkeit unerwartet stark ansteigen und Schimmel verursachen. Damit die RLF auch „nachts“ im grünen Bereich bleibt, sollte der Temperatur-Abfall in der Nachtphase maximal 8°C betragen. Gleichzeitig muss man für passende Umluft und ausreichend Abluft-Leistung sorgen, sodass Erzfeind Schimmel keine Chance bekommt.

Ernte-Einleitung

In den letzten Wochen der Blüte (ein bis zwei Wochen vor Ernte) ist eine Cannabis-Pflanze am anfälligsten für Schimmel. Eine unkontrollierte Luftfeuchtigkeit kann der Pflanze sehr schnell große Schwierigkeiten bereiten.

Die Luftfeuchtigkeit sollte man zu dieser Zeit auf 30 bis 50% reduzieren. Bei einer solchen Reduktion wird die Pflanze durch Verdursten bereits auf die spätere Trocknung vorbereitet. Solch eine niedrige Luftfeuchtigkeit hilft der die Pflanze möglichst viel Wasser über die Blätter abzugeben.

Eine solche Reduktion der Luftfeuchtigkeit sorgt für einen schnelleren Trocknungsprozess, da die Pflanze am Ende ihrer Blüte bereits mit der Trocknung beginnt. Diese Reduktion wirkt sich auch auf den Geschmack aus, da die Pflanze bereits beginnt Chlorophyll abzubauen. Dieser Prozess dauert aber länger und ist auch nach mehreren Wochen Trocknung noch nicht abgeschlossen.

Trocknung

Um seinen Blüten die bestmögliche Trocknung zu ermöglichen, sollte man darauf achten die Luftfeuchtigkeit bei 50 bis 55% zu halten.

Eine zu geringe Luftfeuchtigkeit lässt die Blüten zu schnell trocknen, was wiederum großen Einfluss auf die Qualität beim Konsum hat. Blüten, die zu schnell getrocknet wurden, verursachen eher ein Kratzen im Hals, da die Blüten beim zu schnellen Trocknen innen immer noch feucht, aber außen schon bröselig trocken sind.

Für das beste Rauch-Gefühl sollten die Blüten also lieber langsam getrocknet werden.

Ist die Luftfeuchtigkeit dagegen zu hoch, sind die Blüten anfälliger für Schimmel. Die Blüten bzw. Äste dürfen sich auf gar keinen Fall berühren, da sich sonst Wasserablagerungen an den Kontaktstellen bilden können. Das ist perfekter Nährboden für Schimmel.

Man sollte auf jeden Fall immer für gute Luftzirkulation sorgen. Sprich, man sollte die Blüten regelmäßig lüften oder beim Trocknen in der Growbox den Abluft-Ventilator öfter einschalten.

Mit einem Umluft-Ventilator lässt sich in der Growbox eine künstliche Brise herstellen, sodass die Luftfeuchtigkeit etwas verteilt wird. Man darf die Blüten jedoch nie direkt anblasen lassen, da sie sonst zu schnell austrocknen würden.

Zusammenfassung

Bei einem normalen Grow darf die Luftfeuchtigkeit niemals über 70% ansteigen. Mit zunehmendem Wachstum der Pflanze sollte sie nach und nach gesenkt werden. Denn je mehr Masse die Pflanze bekommt, desto höher wird das Schimmelrisiko. Zur Blütephase sollte die RLF maximal 50% betragen, sodass vor allem die Blüten vor Bud-Schimmel geschützt werden.

Nur bei Klonen und Stecklingen muss die Luftfeuchtigkeit bei 90% gehalten werden.

PhaseTemperaturLuftfeuchtigkeit
Keim- & Anzuchtphase23 bis 26°C40 bis 60%
Wachstumsphase20 bis 30°C40 bis 70%
Blütephase18 bis 26°C40 bis 50%
Ende der Blütephase18 bis 26°C< 40%
Temperaturunterschied zwischen Licht und Dunkelphasemaximal 8°C
Zur Erinnerung: Optimale Temperaturen beim Cannabis Grow

Luftfeuchtigkeit kontrollieren

Am einfachsten gelingt einem die Kontrolle über die Temperatur und Luftfeuchtigkeit mit einem Thermo-/Hygrometer. Am besten bestellt man sich direkt ein Modell mit Min/Max Messung. So erhält man auch einen Überblick über Tag- und Nachtwerte.

Zum Glück gibt es kompakte Thermo-/Hygrometer Kombigeräte, die es in jedem Online-Shop, Grow-Shop des Vertrauens oder im nächsten gelegenen Baumarkt für unter 10 EUR.

Grundsätzlich empfehlen wir zu digitalen Modellen zu greifen, da sie minimal und maximal Werte anzeigen. Damit kann man dann leicht sehen, ob zu starke Temperaturabfälle in der Dunkelphase auftreten.

Welche Geräte wirklich die besten sind, erfährt man in unserer Kaufberatung für Thermo-/Hygrometer.

Luftfeuchtigkeit senken

Die einfachste Möglichkeit die Luftfeuchtigkeit effektiv zu senken ist durch höhere Luftzirkulation. Das kann einem einfach durch zusätzliche oder stärkere Abluft-Ventilatoren gelingen. Sie sorgen für mehr frische und kühlere Luft in der Growbox.

Ein einfacher aber effektiver Schritt eine zu hohe Luftfeuchtigkeit zu bekämpfen ist das Gießen direkt, nachdem die Lichter angehen. Dadurch kann die obere Schicht der Erde schneller austrocknen. So wird diese Feuchtigkeit sofort durch den Ventilator abtransportiert.

Sinkt die Temperatur in der Nachtphase zu stark ab, können sich in der Growbox Tropfen an den Pflanzen bilden, sprich die Luftfeuchtigkeit erhöht sich. Durch das Erhöhen der Temperatur während der Nacht kann die Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen und die Wasserablagerungen können verhindert werden. Schaltet man die Growlampe nachts ein, wenn die Temperaturen abkühlen, sorgt die Lampe für höhere Temperaturen. Dementsprechend muss die Lampe natürlich tagsüber abgeschaltet sein.

Der wohl einfachste aber auch kostspieligste Weg, um die Luftfeuchtigkeit zu senken, ist durch einen Luftentfeuchter. Diese können oftmals sogar den Grow Raum konstant auf einer zuvor ausgewählten Luftfeuchtigkeit halten. Bei einer solchen Anschaffung ist es wichtig auf die Leistung des Geräts zu achten, da nicht alle Luftentfeuchter für jede Raumgröße geeignet sind.

Luftfeuchtigkeit erhöhen

Um die Luftfeuchtigkeit in der Growbox künstlich zu erhöhen, gibt es ebenfalls einige einfache und kostengünstige Möglichkeiten.

Eine einfache aber etwas aufwendige Methode ist das Aufhängen nasser Handtücher oder Aufstellen offener Wasserbehälter. Diese geben auf Dauer Wasser an die Luft ab und erhöhen die Luftfeuchtigkeit.

Die einfachste aber auch kostspieligste Methode die Luftfeuchtigkeit zu erhöhen bietet ein Luftbefeuchter. Auch hier gibt es Modelle, die automatisch die gewünschte Luftfeuchtigkeit in einer Growbox herstellen und halten. Hier gilt es die Leistung des Gerätes und die Raumgröße zu beachten.

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Gefahren falscher Luftfeuchtigkeit

Die falsche Luftfeuchtigkeit beim Indoor Anbau kann zu vielen Problemen führen. Eines davon – und das größte von allen – ist Schimmel. Dieser kann schnell große Teile der Pflanze auffressen, falls die Luftfeuchtigkeit außer Rand und Band gerät.

Hinzu kommen Nährstoffprobleme und Wachstumsstörungen. Diese schmälern die späteren Erträge. Denn je höher die RLF, desto langsamer kann die Pflanze das Wasser über die Blätter abgeben. Das heißt gleichzeitig, dass sie an der Wurzel weniger Wasser (samt der Nährstoffe) aufnehmen kann.

Schimmel

Eine Ursache für Schimmel können Wasserablagerungen an den Blüten sein. Diese entstehen durch einen zu großen Temperaturunterschied zwischen Licht- und Dunkelphase. Durch die kühleren Temperaturen „nachts“ kann die Luft weniger Wasser aufnehmen. Diese überschüssige Feuchtigkeit kann sich dann an den Pflanzen absetzen und Nährboden für Schimmel bilden.

Schimmel ist gerade während der Blütephase eine große Gefahr. Der Schimmel kann sich außerhalb und sogar innerhalb der Blüte bilden, ohne dass man es wahrnimmt. Je mehr Biomasse, wie Äste, Blätter und Blüten, eine Pflanze hat, desto mehr Fläche steht für Wasserablagerungen zur Verfügung. Diese Wasserablagerungen entstehen vor allem dort, wo Blätter dicht aneinander hängen.

Hat eine Pflanze einmal angefangen zu Schimmeln bleibt einem nichts anderes übrig, als alle betroffenen Blüten zu entfernen und zu entsorgen. Dabei muss man sehr großzügig abschneiden, da der Schimmel seine Sporen auch in die Blüten hineinsetzen kann und diese für das menschliche Auge nicht mehr sichtbar sind.

Wie man Schimmel entfernt und danach ein für alle mal effektiv verhindert, erfährt man in unserem Schimmel-Artikel.

Nährstoffprobleme

Die Luftfeuchtigkeit in der Growbox hat großen Einfluss darauf, wie viel Wasser und Nährstoffe die Pflanze aus der Erde aufnehmen kann. Da das Wasser über die Blätter durch physikalische Vorgänge „passiv“ verdunstet, wird dadurch neues Wasser aus der Erde „gezogen“.

Ist die Luftfeuchtigkeit zu hoch, wird die Pflanze ihr überschüssiges Wasser über ihre Blätter langsamer transpirieren. Sie wird damit auch weniger neues Wasser über die Wurzeln aufnehmen können. Das bedeutet, dass die Nährstoffversorgung verlangsamt wird. Sie zieht weniger Wasser aus der Erde und nimmt deshalb weniger Nährstoffe auf.

Ist die Luftfeuchtigkeit zu niedrig, wird mehr Wasser über die Blätter transpirieren als sonst. Dann muss man die Pflanze wesentlich öfter gießen. Viele Grower vergessen dann aber die Düngerdosis anzupassen. Sprich, man gibt weiter die gleiche Menge an Dünger hinzu. Nur die Menge an Wasser wird gemäß der niedrigen Luftfeuchtigkeit erhöht.

Luftfeuchtigkeit beim Outdoor Growing

Luftfeuchtigkeit ist beim Outdoor Anbau weit weniger ein Problem als drinnen, da man diese draußen nicht steuern kann. Frühling und Sommer bieten sehr gute Verhältnisse für das Wachstum der Pflanzen. Erst am Ende des Sommers, wenn sich die Blüten bilden, kann zu viel Luftfeuchtigkeit entstehen. Hier sollte man schon eher aufpassen.

Der Morgentau, der sich im Herbst beginnt zu bilden, kann tagsüber nicht mehr verdunsten. Diese Wasserablagerungen an Blättern, Blüten und Ästen sorgen für Schimmelgefahr.

Ein bisschen Feuchtigkeit und Regen lassen zwar die Blüten nicht gleich Schimmeln. Wenn die Möglichkeit jedoch besteht, dann sollten der Pflanze mehr Sonnenstunden ermöglicht werden. Durch mehr Sonnenstunden erhöht sich die Wahrscheinlichkeit, dass die Wasserablagerungen wieder verdunsten.

Als weitere Schutzmaßnahme kann man auch morgens die Pflanzen abtupfen, um sie vor überschüssiger Nässe zu befreien.

Sollten viele Regentage vorhergesagt werden, bietet es sich an die Pflanzen an einen trockenen Ort bringen. Dafür besonders geeignet wäre ein Gewächshaus. So bleiben die Pflanzen geschützt vor Nässe, erhalten aber weiterhin die nötigen Sonnenstrahlen.

Was tun bei Schimmel?

Um Schimmel vorzubeugen, sollte auf Wasserablagerungen an der Pflanze oder in der Growbox geachtet werden. Sie sind dienen als Brutstätte für Schimmel und deuten auf erhöhte Luftfeuchtigkeit hin.

Schimmel und Wasserablagerungen können nicht nur bei falscher Luftfeuchtigkeit, sondern auch bei schlechter Luftzirkulation entstehen.

Sollte man an seiner Pflanze Schimmel entdecken, muss man zügig handeln. Als Erstes muss man den großzügig wegzuschneiden. Schimmel Sporen können sich auch nicht sichtbar bereits an nahegelegenen Blüten und Blättern befinden. Deshalb lieber ein bisschen mehr wegschneiden. Schimmlige Blüten sollte man auf keinen Fall rauchen, da sie giftige Stoffe enthalten.

Doch, Vorsicht! Man sollte die Pflanzen mit dem Schimmel nicht zu viel Bewegen, da sich ansonsten die Schimmelsporen in der Luft verteilen und sich so auch auf andere Pflanzen setzen können.

Ab diesem Zeitpunkt muss die Luftfeuchtigkeit möglichst auf 25 bis 30% gesenkt werden. Bestenfalls gelingt das schon, in dem man den Lüfter aufdreht und für mehr Luftzirkulation in der Growbox sorgt. Gelingt dies nicht, sollte man darüber nachdenken sich einen Luftentfeuchter anzuschaffen.