Alles über das richtige Bewässern beim Cannabis Anbau

Junior Gong

Wie man Cannabis richtig gießt, scheint auf den ersten Blick kein Thema, wo man viel falsch machen könnte. In Wahrheit jedoch kommen die meisten Probleme beim Anbau von Fehlern bei der Bewässerung.

Wie viel und wie oft soll man gießen? Welches Wasser verwendet man am besten? Uns was gibt es beim Gießen sonst noch zu beachten? Zum richtigen Bewässern von Cannabis gibts es schon eine ganze Menge zu lernen. Versteht man jedoch wie man Cannabis richtig bewässert, ist die Wahrscheinlichkeit für Probleme beim Grow schon viel geringer.

Warum braucht Cannabis Wasser?

Neben Licht und Nährstoffen ist Wasser für das Leben von Cannabis von entscheidender Bedeutung. Wasser wird benötigt, um Nährstoffe aus der Erde durch die Pflanze zu transportieren. Es spielt eine essenzielle Rolle für die Temperaturregelung und die Photosynthese.

Photosynthese ist der Prozess, bei dem Pflanzen Nährstoffe aus Licht, Kohlendioxid und Wasser produzieren. Hierzu wird Wasser von den Wurzeln aufgenommen und zu den Blättern transportiert, wo die eigentliche Photosynthese stattfindet.

Das Wasser in den Blättern verdunstet mittels kleiner Öffnungen an den Blättern, den sogenannten Stomata. Es wird dann durch Kohlendioxid, welches aus der Luft aufgenommen wird, ersetzt. Kohlendioxid ist notwendig damit Pflanzen Nährstoffe herstellen können.

Eigentlich benötigt Cannabis für gesundes Wachstum nicht mal ein Growmedium wie z. B. Erde oder Kokos. Beispielweise kann man Cannabis auch in hydroponischen Systemen anbauen, wo die Pflanze Nährstoffe mit den Wurzeln direkt aus dem Wasser holt. Wenn Wasser, Nährstoffe, Licht und Kohlendioxid verfügbar sind, wird die Pflanze auch wachsen.

Da Wasser essenziell für das Wachstum ist, spielt es eine Rolle welche Art von Wasser man zum Gießen verwendet. Von Wasser aus der Leitung, zu Regenwasser, gefiltertem Wasser oder Mineralwasser aus dem Supermarkt, als Grower hat man verschiedene Arten von Wasser zur Verfügung.

Jedoch muss man wissen, dass nicht jedes Wasser gleich ist. Nicht jedes Wasser ist notwendigerweise auch zum Gießen geeignet und hat Vor- und Nachteile zum Anbau. Für Hanfanbauer ist es ganz besonders wichtig, dass man sich bei der Auswahl der Wasserquelle sowie beim Bewässern der Pflanze an paar wichtige Regeln hält.

Ignoriert man hier wichtige Kriterien, was geeignetes Wasser zum Anbau ausmacht, dann sind Probleme beim Grow fast schon vorprogrammiert. Probleme mit der Nährstoffaufnahme und als Resultat Mangelerscheinungen lassen dann nicht lang auf sich warten.

Kriterien für gutes Wasser

Die Frage deshalb, was macht eigentlich gutes Wasser zum Hanfanbau? Auf welche Kriterien muss man beim Wasser denn achten?

Kurz und knackig ausgerdrückt, spielen die folgenden Werte des Wassers eine Rolle:

  • pH-Wert
  • EC-Wert
  • Temperatur

pH-Wert

Einer der wichtigsten Kriterien fürs Wasser zum Gießen ist der pH-Wert. Der pH-Wert sagt uns wie sauer oder wie basisch unser Gießwasser ist. Beim Anbau ist das wichtig, da Cannabis für gesundes Wachstum einen optimalen pH Bereich benötigt.

Die Skala des pH-Werts geht von 0 bis 14. Bei pH = 7 ist die Lösung komplett neutral. Reines (destilliertes) Wasser hat beispielsweise einen pH-Wert von 7.

Ist der pH höher als 7, heißt dies, dass eine Flüssigkeit alkalisch (basisch) ist. Typische Beispiele hierfür sind Seife, Ammoniak oder Natronlauge. Seife z.B. hat meist einen pH-Wert von 7 bis 10.

Ist der pH niedriger als 7, heißt dies, dass die Lösung sauer ist. Beispielweise ist der pH von Essig meist um die 3, Zitronensaft hat einen pH von 2.

Warum ist der (optimale) pH-Wert von Wasser so wichtig?

Die Cannabis-Pflanze mag eine leicht saure Umgebung rund um die Wurzeln. Damit können alle nötigen Nährstoffe aus dem Growmedium in ausreichender Menge aufgenommen und zur Pflanze transportiert werden.

Anbaumethode (Growmedium)Optimaler pH Bereich
Blumenerde6,5 – 7,5
Hydroponik und Kokos5,5 – 6,5
Der optimale pH Bereich hängt von der Anbaumethode ab

Für die Aufnahme der einzelnen Nährstoffe und Mineralien gibt es jeweils einen eigenen, optimalen ph-Bereich. Diese überschneiden sich nur geringfügig oder gar nicht. Dadurch werden je nach pH-Wert unterschiedliche Nährstoffe unterschiedlich schnell aufgenommen.

Ist der pH-Wert des Wassers oder der Nährlösung nun außerhalb des jeweils optimalen Bereiches, kommt es zu Problemen mit der Nährstoffaufnahme, auch wenn der Nährstoff vorhanden ist. Beispielsweise (siehe Bild) kann Cannabis bei einem zu niedrigen pH Calcium, Kalium, Phosphor und andere Nährstoffe nur schlecht aufnehmen.

Der pH-Wert muss deswegen in einem optimalen Bereich sein, damit die Pflanze alle Nährstoffe, je nach Anbaumethode (Erde, hydroponisch, Kokos usw.) gut aufnehmen kann.

Nicht immer jedoch hat das Leitungswasser einen optimalen pH-Wert, sodass es man es zum Gießen von Cannabis verwenden könnte. In Mitteleuropa hat Wasser direkt aus der Leitung oft einen pH-Wert von 8 oder höher.

Auch bei Mineralwasser und anderen Wassertypen ist der pH nicht notwendigerweise immer optimal zum Gießen. Dann muss man den pH des Wassers erst mal (meistens nach unten) korrigieren. Dazu später mehr.

EC-Wert

Ein weiterer wichtiger Wert beim Anbau ist der EC-Wert des Wassers bzw. der Nährlösung.

EC steht für Electrical Conductivity (deutsch: elektrische Leitfähigkeit) und drückt den Salzgehalt eines Stoffes aus. Im Wasser gelöste Salze (Anionen und Kationen) wie zum Beispiel von im Wasser gelösten Calcium, Chlorid oder Magnesium leiten Strom im Wasser. Je höher ihre Konzentration im Medium, desto leitfähiger ist es.

Warum interessiert uns der EC-Wert beim Cannabis Anbau?

Wie der pH-Wert ist der EC-Wert wichtig für das gesunde Wachstum unserer Pflanzen. Wenn man zu viele Salze in der Erde hat, resultiert dies in Übersalzung bzw. Überdüngung.

Durch die Messung des EC-Wertes bekommt man demnach eine Einschätzung über den Salzgehalt bzw. die Nährstoffkonzentration im Wasser bzw. einer Nährlösung.

Cannabis bevorzugt anfangs geringere EC-Werte und mit steigender Entwicklung einen erhöhten Wert. Um nun den Pflanzen genau nach den empfohlenen EC-Werten je nach Alter und Wachstumsstadium Wasser bzw. Nährlösung verabreichen zu können, sollte man zumindest beim mineralischen Anbau den EC-Wert des Wassers wissen. Ansonsten düngt man nämlich schnell zu viel oder zu wenig und Nährstoffprobleme sind wahrscheinlich.

Optimales Gießwasser hat einen EC-Wert von 0,2 bis 0,4. So wird die Pflanze beim Gießen nicht übersalzen. Gleichzeitig hat man noch genug Luft nach oben, um Dünger dazuzugeben. Schließlich erhöht die Düngerzugabe den Salzgehalt.

Temperatur

Die Temperatur des Wassers, welches man zum Gießen verwenden will, ist ein weiteres Kriterium, dem man Beachtung schenken sollte. Pflanzen bevorzugen Wasser mit einer Temperatur von etwa 20°C, also etwa Zimmertemperatur.

Die Temperatur des Wassers beeinflusst nicht nur den pH-Wert geringfügig. Würde man zu kaltes Wasser gießen, würden die Wurzeln zu stark abgekühlt werden und es kommt zum Schock und möglichen Wachstumsstopp.

Deswegen Leitungswasser immer aus kaltem Hahn zapfen und über Nacht offen stehen lassen zum Ausgasen und zum Aufwärmen auf Zimmertemperatur.

Eine weitere Möglichkeit das Wasser bzw. die Nährstofflösung in kurzer Zeit auf 20°C zu erwärmen ist der Einsatz eines Aquarium-Heizstabes.

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Unterschiede Mineralischer und Organischen Anbau

Inwiefern man den pH-Wert und den EC-Wert vom Wasser Beachtung schenken muss, hängt in erster Linie von der Anbaumethode ab. Ein Tipp vorab: Organische Grower haben es hier weitaus leichter!

Mineralischer Anbau

Beim mineralischen Hanfanbau ist eine akribisch-genaue Kontrolle und ggf. Korrektur von pH und EC-Wert Pflicht. Grund: Beim mineralischen Grow füttern wir unsere Pflanzen direkt mit Nährstoffen, ohne die Hilfe von Mikroorganismen im Boden die uns diese Arbeit, wie beim organischen Anbau abnehmen.

Macht man hier Fehler, z. B. wenn der pH nicht im optimalen Bereich ist, können die Pflanzen Nährstoffe nicht optimal aufnehmen. Die Pflanzen bekommen Mangelerscheinungen und das Wachstum wird dadurch extrem eingeschränkt.

Weiterhin ist regelmäßige Kontrolle des EC-Wertes wichtig damit man Überdüngung und Übersalzung vermeiden kann. Kommt es nämlich zu Übersalzung, bspw. durch konstante Überdüngung mit einem zu-hohen EC, wird es auch zu Wachstumsproblemen kommen.

Organischer Anbau

Beim organischen Anbau hat man beim pH- und EC-Wert des Wassers etwas mehr Spielraum. Man kommt hier oft ohne eine Korrektur des pH-Werts aus. Ein etwas zu hoher oder zu niedriger pH-Wert des Wassers ist meist kein Problem für eine hochwertige organische Erde.

Der Grund dafür ist, dass unsere Pflanzen hier nicht so sehr auf den engen pH Toleranzbereich für Nährstoffe angewiesen sind. Beim organischen Grow geht es nämlich in erster Linie darum ein gesundes Bodenleben zu schaffen. Hier geben wir Nährstoffe nicht den Pflanzen direkt, sondern wir füttern die Mikroorganismen in der Erde. Diese wandeln die Nährstoffe dann in eine Form um, welche von den Pflanzen aufgenommen werden kann. Weiterhin „puffern“ organische Bestandteile in der Erde zusammen mit dem Bodenleben den pH, sprich, er reguliert sich selbst.

Trotzdem empfiehlt es sich auch beim organischen Anbau, den pH-Wert des Wassers zu wissen. Hilfreich ist dies, wenn zum Beispiel das Leitungswasser mit pH-Wert über 8,0 ziemlich alkalisch ist. Dann muss man ihn zum reinen Gießen erst absenken.

Zum Senken des pH-Werts genügt beim meist schon die Zugabe von Dünger. Die organischen Nährstoffe darin senken den pH-Wert des Wassers meist schon gut genug ab.

Zum reinen Bewässern ohne Dünger (beispielsweise während der Keimung und Anzucht), kann man den pH-Wert entweder mittels passendem pH-Down senken oder mit destilliertem Wasser verdünnen. Oder man kann sogar nach geeignetem Mineralwasser im Supermarkt schauen.

In Sachen EC-Wert hat man beim organischen Anbau auch viel Freiheit. Man muss lediglich das Wasser vor dem Gießen oder Düngen auf den optimalen EC-Wert Bereich bringen. Die EC-Kontrolle der Nährlösung oder des Substrats entfällt komplett.

Optimaler EC-Wert des Wassers beim organischen Grow ist 0,2 bis 0,4. Beim Grow auf Biobizz Dünger ist aus unserer Erfahrung sogar ein EC = 0,7 kein Problem. Um den EC-Wert des Wassers zu senken, kann man es entweder mit destilliertem Wasser verdünnen, filtern oder eine Umkehrosmoseanlage kaufen.

Geeignete Wasserquellen

Wie schon erwähnt ist Wasser nicht gleich Wasser. Jedes Wasser hat seine Eigenheiten, die beim Cannabis Anbau in Betracht gezogen werden müssen.

Für die meisten Grower kommen vier Wasserquellen in Frage, die man zum Gießen (und später zum Düngen) der Pflanzen verwenden kann:

Jede Wasserquelle hat ihre Vor- und Nachteile im Umgang und Vorbereitung zwecks „Pflanzentauglichkeit“. Die Entscheidung, welche Wasserquelle man nun hernimmt, könnte sich z. B. daran richten für welche Phase (Anzucht, Wachstum, Blüte etc.) man Wasser nimmt und danach, wie das Wasser vorbereitet wird.

Weiterhin muss man sich nicht auf eine Wasserquelle festlegen. Beispielsweise kann man in der Anzucht erst Mineralwasser verwenden, und kann dann später, wenn man mineralischen Dünger gibt, zu Leitungswasser wechseln.

Leitungswasser

Wasser aus der Leitung ist die gängigste und einfachste Wasserquelle für Grower. Da die Pflanzen im Laufe eines Grows sehr viel Wasser verbrauchen werden, ist es die günstigste und logistisch einfachste Variante.

Leitungswasser in vielen Teilen Europas enthält meist Zusätze wie Chlorid und es ist reich an Mineralien. Diese Zusätze wurden dem Wasser entweder zur Verbesserung zugegeben oder sie befinden sich natürlich im Wasser je nach Bodenbeschaffenheit und Ursprung.

Je höher die Menge an Mineralien (insbesondere Calcium und Magnesium) im Wasser, desto „härter“ ist es, sprich der EC ist dann erhöht. Und indirekt können die härte-bildenden Mineralien auch den pH-Wert erhöhen.

Aus diesem Grund ist der pH von Leitungswasser in Europa in der Regel oft recht hoch. pH-Werte von 8,5 oder höher sind keine Seltenheit. Wie oben ausgeführt, ist dies schon zu hoch um es direkt zum Anbau zu verwenden.

Vorbereiten

Wasser direkt aus der Leitung sollte immer man für mindestens 24 Stunden ausgasen zu lassen. Chloride verflüchtigen sich dann und der pH senkt sich auch. Dazu Wasser in offene Plastikeimer füllen und über Nacht offen stehen lassen.

Nach dem Lüften des Wassers kann man den pH-Wert und EC-Wert messen, um das Wasser auf die Gießtauglichkeit zu überprüfen.

Der optimale pH-Wert des Wassers für einen Grow in Erde sollte bei 6,5 – 7,5 und beim Anbau in Hydro/Kokos bei 5,5 – 6,5 liegen. Ist der pH-Wert nach dem Lüften immer noch leicht erhöht, kann man beim mineralischen Anbau das Wasser vor dem Gießen mit pH-Down senken.

Weicht der pH-Wert nur leicht ab, kann man zu speziellen pH-Plus oder pH-Minus Lösungen greifen. Ich empfehle die Lösungen von GHE. Damit kann man die Erde nicht aus Versehen übersalzen, was bei anderen Mitteln schnell der Fall ist. Sie eignen sich zur pH-Korrektur in der Blüte- und Wachstumsphase.

Zur pH Korrektur ganz ohne Chemie gibt es alternativ auch organische pH Korrektur Lösungen. Die Produkte von Biobizz Organic Bio Ph Up/Down haben sich hier gut bewährt.

Beim organischen Anbau mit Bio-Erde ist der pH-Wert jedoch meist nicht so wichtig. Man kommt hier meist mit Düngung ohne pH Korrektur gut aus.

Der optimale EC-Wert des Leitungswassers sollte bei 0,2 bis 0,4 liegen. Nur dann ist es wirklich zum Bewässern und zum Anmischen eines organischen Düngers (bspw. Biobizz) geeignet. Zum mineralischen Düngen darf der EC-Wert des Wassers auch höher sein. Beispielsweise kann man beim Canna Dosierungsschema einen EC des Wassers von 0,2 („weiches Wasser“) bis 0,6 („hartes Wasser“) eingeben. Ist der EC des Wassers außerhalb dieses Bereiches, kann man es entweder mit destilliertem Wasser (EC = 0,0) verdünnen oder das Wasser filtern. Wenn der EC sehr stark erhöht ist (höher als 0,8) hilft nur eine Umkehrosmoseanlage.

Gefiltertes Wasser

Liegt der EC-Wert des Leitungswassers zwischen EC = 0,4 und 0,8, lässt es sich mit Hilfe einer Brita Wasserfilters Kanne um 0,2 bis 0,4 senken. Wir empfehlen direkt den großen Brita Wasserfilter Flow XXL.

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Der Container hat 5,2L Filtervolumen, sodass man direkt genug Wasser für den Gießvorgang vorbereiten kann. Gießt man nach unserer bewährten „1/3 Formel“, wird man damit etwa 15L an Topfvolumen auf einmal gießen können.

Zu beachten ist, dass der Filter den pH-Wert vorübergehend senkt. Das gefilterte Wasser muss man über Nacht lüften lassen, danach korrigiert sich das von allein.

Natürlich gehen auch andere Marken, doch Brita hat sich hier als weitaus zuverlässiger als andere Marken erwiesen. Wichtig bei der Auswahl ist aber, dass es ein langsam fließendes System ist. Beispielsweise hat das Brita On Tap System in unserem Test absolut enttäuscht und den EC um gerade mal 0,1 gesenkt.

Osmosewasser

Wenn das Leitungswasser sehr hart ist (EC > 0,8), kann ein einfacher Wasserfilter das Wasser nicht mehr auf die gewünschten niedrigen EC Werte bringen. Dann braucht man eine Umkehrosmose-Anlage.

Durch den Umkehrosmose-Filter werden Mineralien wie Calcium und Magnesium aus dem Wasser komplett entfernt. Herkömmlichen Dünger sind jedoch auf Leitungswasser optimiert, was diese Mineralien enthält und haben deswegen wenig Calcium und Magnesium.

Zum Anbau muss man gefiltertem Wasser diese Mineralien ggf. wieder zugeben. Dazu verwendet man ein CalMag Produkt. Wir empfehlen das GHE CalMag.

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Auch bei der Verwendung von gefiltertem Wasser oder Osmosewasser muss man den pH-Wert messen und falls nötig anpassen. Ist der pH-Wert zu niedrig, kann man ihn beim mineralischen Anbau mit pH-Up erhöhen. Alternativ kann es aber auch schon reichen etwas Leitungswasser beizumischen, um in den gewünschten pH-Bereich (je nach Anbaumethode) zu kommen.

Mineralwasser

Für kleinere Grows bzw. wenn die obigen Methoden nicht infrage kommen sollten, kann man auch im Supermarkt schauen, ob man stilles Mineralwasser finden kann, was im pH- und EC-Wert gießtauglich ist.

Denn nicht jedes Mineralwasser ist automatisch auch schon zum Gießen geeignet. Man sollte wissen, dass es je nach Region selbst bei der gleichen Wasser-Marke Unterschiede bei den pH- und EC-Werten gibt.

Deswegen, insbesondere wenn man Mineralwasser kauft, wo man diese Werte noch nicht weiß, erstmal beide Werte, den pH-Wert und EC messen und falls nötig anpassen.

Durch den logistischen Aufwand empfehlen wir Mineralwasser vor allem zum Gießen in der Anzucht oder bei Mini-Grows. Zum späteren Düngen sollte man besser Leitungswasser verwenden und es vorbereiten.

Regenwasser

Eine erstaunliche Anzahl von Hobbygrowern „empfiehlt“ auf Internet Foren die Benutzung von Regenwasser für den Hanfanbau. Hier müssen wir aber stark widersprechen.

Regenwasser sollte man zum Anbau gar nicht oder nur in Notfällen verwenden. Grund: Regenwasser enthält oft Schadstoffe (durch Smog usw.) die man in den Pflanzen bzw. dem Endprodukt sicher nicht haben will. Weiterhin können sich in Regenwasser oft Pilze, Bakterien, Insekteneier und andere „Zutaten“ finden die man auch tunlichst nicht in den Growroom bringen will.

Deswegen: Hände weg von Regenwasser zum Hanfanbau!

Bewässerungs-Utensilien

Nachdem wir die verschiedenen Arten von Wasser und was man hier jeweils beachten muss besprochen haben, können wir uns den verschiedenen Methoden zum Gießen widmen.

Zum Gießen gibt es weitaus mehr Möglichkeiten als dazu eine Gießkanne zu verwenden. In der Tat ist das Gießen mit einer Gießkanne nicht mal die beste Methode.

Gießkanne: Die gute alte Handmethode mit der Gießkanne bietet sich erst mal an, jedoch ist die Verwendung einer Gießkanne nicht immer optimal. Grund: Oft ist der Wasserstrahl aus der Kanne viel zu stark. Da Cannabis Substrate oft recht locker sind, gießt man dann Löcher in die Erde oder man legt unter Umständen das Wurzelwerk frei und könnte es sogar beschädigen. Besonders bei kleinen Pflanzen ist das ein Problem!

Wenn man eine Gießkanne benutzt, dann eher eine kleinere verwenden welche einen schwächeren Wasserstrahl produziert. Auf jeden Fall einen Sprühaufsatz mit der Kanne verwenden und vorsichtig und immer in kleineren Intervallen gießen.

Ein Gartensprüher ist zum Gießen viel besser geeignet. Am besten ist ein Gartendrucksprüher mit einer Stielverlängerung. Damit kann man dann nicht nur optimal gießen, man kommt dann auch gut an alle Stellen in der Growbox. Hat man nur eine oder zwei Pflanzen, kommt man eventuell sogar mit einem kleinen Handsprüher aus.

Ein Sprüher hat einen weiteren Vorteil fürs Bewässern: Wenn Erde sehr trocken ist, nimmt sie Wasser oft nur schlecht auf. Mit einem feinen Sprühnebel aus dem Sprüher kann man die Erde dann erst mal anfeuchten. Nach ein paar Minuten nimmt die Erde Wasser dann viel besser auf.

Labor Pipetten eignen sich hervorragend zum Wässern von kleinen Anzuchttöpfen. Sie sind auch hervorragend geeignet zum Messen wenn man Düngerlösung anmischt.

Eine Bratenspritze ist quasi die große Version der kleinen Labor Pipetten. Man kann damit mehr Wasser geben als mit den Pipetten, ähnlich einer kleineren Gießkanne. Vorteil: Mit einer Bratenspritze hat man den Druck des Wassers welches rauskommt voll unter Kontrolle. Sprich, man kann damit sehr behutsam wässern. Sie eignet sich besonders für kleine und mittelgrosse Töpfe. Auch gut zum Dosieren geeignet.

Wie viel und wie oft gießen?

Ein Anzeichen für Überwässerung: Blätter biegen sich nach unten und formen die „Adlerkralle“

Eine der häufigsten Fragen beim Hanfanbau ist, wie oft und wie viel man eigentlich gießen soll. Die Frage ist gerechtfertigt, da tatsächlich die meisten Growprobleme (und nicht nur bei Anfängern!) auf falsche Bewässerung zurückzuführen sind.

Für ein Verständnis wie man richtig gießt, hilft es, wenn man weiß, dass Cannabis zwischen den Bewässerungen Trockenphasen liebt.

Wenn die Erde zwischen den Wässerungen etwas trocknen kann, kann Sauerstoff immer wieder zu den Wurzeln gelangen. Dies fördert das Wachstum.

Sollte die Erde dagegen andauernd feucht sein, erstickt man praktisch die Wurzeln. Probleme wie Schimmelbildung und der gefürchtete „Root Rot“ sind dann nicht weit aus.

Ein Schlüssel zum richtigen Gießen ist demnach, dass man beim Gießen nicht zu oft gießt. Jedoch: Ganz austrocknen soll die Erde natürlich auch nicht, das wäre besonders beim organischen Anbau ein Problem, da das wertvolle Bodenleben dann absterben würde.

Nur ganz auf ein buchstäbliches Fingerspitzengefühl muss man sich beim Gießen aber nicht verlassen. Wir haben eine eigene Faustregel geschaffen, um herauszufinden, wann und wie oft man gießen soll:

Die Drittel-Regel für korrekte Gießmenge

Mit unserer Drittel-Regel kann man sich die Bewässerung super-einfach machen, solange man Mathematik der zweiten Klasse beherrscht. Denn damit kann sich super einfach ausrechnen, wann es etwa Zeit zum Gießen und wie viel Wasser man in etwa hinzugeben muss.

Die Drittel-Regel:

  1. Gießmenge ist immer ein Drittel des Topfvolumens (nicht Gewicht!)
  2. Gießmenge in drei Portionen einteilen (Etappengießen)
  3. Erst wieder gießen, sobald sich das Gewicht des Topfs um die Gießmenge reduziert hat

Beispiel-Rechnung anhand eines 9L Topfs:

  1. Gießmenge bei jedem Gießen ist 3 Liter (9L / 3 = 3L)
  2. Jede Portion ist 1 Liter und wird in drei Etappen verabreicht (3L / 3 = 1L)
  3. Den Topf VOR und NACH dem Gießen wiegen und das Gewicht notieren. Wenn richtig gegossen wurde, wird der Topf um ca. 3 kg schwerer sein
  4. Nun erst wieder gießen, wenn der Topf ca. 3 kg leichter geworden ist

Mit der Drittel-Regel schlägt man demnach zwei Fliegen mit einer Klappe: Man weiß, wie viel Wasser man vorbereiten soll und wann man gießen soll. Und einen weiteren Vorteil hat die Drittel-Regel, sie funktioniert egal, wie groß der Topf ist und wie viel Wasser man jeweils geben muss. Denn schließlich wiegt man ja die Töpfe und das hilfreiche Prinzip bleibt immer gleich!

In Etappen gießen

Beim Gießvorgang ist es wichtig, dass man nicht alles Wasser auf einmal in den Topf gibt. Würde man dies tun, wird die Erde nämlich nicht gut durchtränkt. Trockenspots in der Erde und daraus resultierende Probleme mit der Wasseraufnahme wären das Resultat.

Deswegen soll man immer in Etappen gießen. Beispielsweise kann man die Gießprozedur in 5 Schritte einteilen. Dann gibt man jeweils nur einen kleinen „Schluck“ der Gesamtmenge von Wasser. Zwischen jeder Etappe lässt man 15 bis 20 Minuten Zeit vergehen. So gewährleistet man, dass das Wasser nicht einfach nur durchsickert, sondern sich gleichmäßig verteilen kann.

Weiterhin muss man auch beachten, dass man die Seiten und die Ecken vom Topf gut bewässert. Trockenspots könnten sich nämlich sonst ganz besonders an diesen Stellen finden.

Gleichzeitig gibt man dem Wasser Zeit sich langsam nach unten zu arbeiten, bis es anfängt unten am Topf rauszufließen. Das ist der sogenannte Drain. Daran orientieren wir uns, wann die Pflanze genug Wasser hat.

Bis zum Drain Gießen

Das Ziel ist nicht die gesamte Wassermenge zu gießen, sondern nur bis unten am Topf das Wasser anfängt rauszufließen.

Beim mineralischen Anbau sollte der Drain beim Gießen ungefähr 20% der Wassermenge sein, die man vorbereitet hat. Sprich, wenn der erste Drain nach 3 Liter Wasser rauskommt, gießt man nur noch solange, bis insgesamt etwa 600ml Drain rausgeflossen ist.

Beim organischen Anbau soll man Drain jedoch möglichst vermeiden da wir das wertvolle Bodenleben nicht ausspülen wollen. Hier dann nur so viel gießen bis nur ganz bisschen Drain herauskommt, dann aber nicht mehr.

Wie lange bis zum nächsten Gießen warten?

Ein häufiger Fehler ist, dass die Grower viel zu häufig gießen. Dabei mag die Pflanze gewisse Trockenphasen, damit sich die Wurzeln besser ausbreiten können. Gleichzeitig kann durch ein dauerhaft feuchtes Medium sehr schnell Wurzelfäule bilden.

Auch reicht es nicht einfach nach einem festen Wochenrhythmus zu gießen. Denn der richtige Zeitpunkt zum erneuten Gießen hängt vom Wasserverbrauch ab. Dieser ist weitaus mehr von Luftfeuchtigkeit und Temperatur in der Box abhängig. Hat man beispielsweise erhöhte Temperaturen, wird das Wasser schneller verdunsten und diek Pflanze bekommt sehr schnell wieder Durst.

Unsere Faustregel:

  • Für ein kräftiges und gesundes Wachstum sollte man erst wieder gießen, sobald sich das Gewicht des Topfs um die Gießmenge (gemäß der Drittel-Regel oben) reduziert hat.

Sprich, wenn man der Pflanze beim letzten Gießen 3 Liter wasser zugegeben hat, sollte man erst wieder gießen, sobald der Topf um 3 Kilogramm leichter geworden ist.

Für Growanfänger ist hier eine Küchenwaage extrem hilfreich. Erfahrene Grower werden aber mit der Zeit ein Gefühl für das Gewicht der Töpfe kriegen. Dann braucht man die Waage nicht mehr um den richtigen Zeitpunkt zum Gießen zu finden.

Falls die Pflanze noch länger trocken steht, ist das kein Problem. Man kann sogar so weit gehen und warten, bis sich das Gesamtgewicht des Topfs um 50% reduziert hat.

Tipp: Ein guter Hinweis dafür, dass es bald der Zeit ist den Topf zu wiegen, ist wenn die Erdoberfläche leicht trocken ist. Das kann man einfach mit dem Finger überprüfen.

Richtiges Gießen für die jeweiligen Lebensphasen

Von der Keimung in einem kleinen Anzuchttopf, bis zu einer 3 Meter hohen Pflanze in voller Blüte, eine Cannabispflanze hat während ihres Lebens einen unterschiedlichen Wasserbedarf. Eine kleine Pflanze, die kaum Wurzeln hat, trinkt natürlich viel weniger als eine ausgewachsene Pflanze.

Die Größe bzw. das Alter der Pflanzen ist jedoch nur ein Faktor, wenn es um den Wasserbedarf von Cannabis geht. Weitere Faktoren kommen noch hinzu, wie das Klima (Luftfeuchtigkeit, Temperatur usw.), die Stärke des Lichts das man zum Grow verwendet oder die Abluft in der Growbox. Sprich, dieselbe Pflanze könnte in einer anderen Umgebung weitaus mehr (oder weniger) Wasser benötigen.

Bei der Keimung

Zur Keimung müssen Cannabissamen feucht gehalten werden, sprich sie benötigen Wasser. Es gibt hier verschiedene Herangehensweisen je nachdem ob man die Seeds vor-keimen will oder nicht. Vorkeimen kann man die Samen zwischen feuchten Taschentüchern, oder man gibt sie dazu in ein Glas mit Wasser.

Man kann Samen jedoch auch ohne Vorkeimen direkt in Anzuchttöpfe (oder bei Autoflowers gleich in den Endtopf, siehe weiter unten) geben und dort keimen lassen.

Für das Wasser zum Keimen gelten dieselben Regeln wie in den anderen Cannabis Lebenszyklen von Cannabis: Wasser am besten auf optimalen pH-Wert bringen, beim Anbau in Erde sind dies 6,5 – 7,5. Falls notwendig (siehe pH vom Leitungswasser) pH anpassen.

Beim organischen Grow will man Zusätze wie ph-Down vermeiden, dann kann man auch Mineralwasser verwenden oder Leitungswasser mit destilliertem bzw. gefilterten Wasser verdünnen. Auch kann die Zugabe von organischen Growboostern zum Wasser den pH eventuell schon optimal absenken.

Wenn man Samen im Taschentuch vorkeimt, haben sich zum Feuchthalten die Laborpipetten gut bewährt. Ein kleiner Handsprüher geht auch, um die Taschentücher feucht zu halten. Hier täglich, bis die Seeds nach einigen Tagen sprießen, das Taschentuch feucht, jedoch niemals zu nass (Schimmelgefahr!) halten.

Wenn man Samen direkt im Anzuchttopf keimt, sind Labor Pipetten oder eine Bratenspritze gut zum Gießen geeignet. Hier darauf achten, dass man die Erde niemals austrocknen lässt. Die Erde soll aber auch nie „klitschnass“ sein. Ansonsten droht Schimmel und Pilzbildung, der Grund für die Umfallkrankheit, die Keimlinge von einen Tag auf den anderen niederstrecken kann.

Anzuchtphase

Nach der Keimung sind Cannabispflanzen meist noch in recht kleinen Töpfen. Das Wurzelsystem der Pflanzen ist auch nicht groß ausgebildet, sodass der Wasserbedarf von jungen Pflanzen noch gering ist.

Sorgsames Wässern, sprich nicht Überwässern und auch nicht Unterwässern ist in dieser Phase, wo die Pflanze noch klein und schwach ist besonders wichtig. Trotzdem immer eher weniger oft gießen als zu viel. Ist die Erde nämlich konstant feucht, bildet sich schnell Schimmel. Insbesondere junge Pflanzen sind jedoch sehr empfindlich.

Wäre ein Keimling in einem großen Topf der bewässert wurde, würde eine Menge Wasser einfach in der Erde verbleiben. Schimmel und Pilze zeigen sich dann schnell.

Tipp: Um Staunässe und Überwässerung zu vermeiden, stets kleine Töpfe zur Keimung und Anzucht nehmen und die Pflanze später umtopfen. Ausnahme sind Automatics, die werden im End-Topf gekeimt .

Achtung bei der Keimung und Anzucht von Autoflowers: Da man diese meist schon im Endtopf anzieht, muss man zwei Dinge beachten: Ehe man den Seed in den Topf gibt, muss die gesamte Erde gut durch-wässert sein. Dazu am Tag vor dem Einsetzen des Seeds den Topf einmal gut wässern und über Nacht stehen lassen.

Seed dann einsetzen, und noch mal „Einwässern“. Danach beim Gießen immer darauf achten, dass man nicht überwässert. Der Samen bzw. der Keimling kann nämlich nur wenig Wasser aus dem größeren Topf aufnehmen.

Deswegen bei Autoflowers am Anfang nur einem kleineren Bereich um den Samen bzw. kleinen Keimling herum wässern. Erst nach ein paar Wochen, wenn sich die Wurzeln unserer Autoflower voll entwickelt haben kann die Pflanze dann mehr Wasser aus dem Topf schneller aufnehmen. Dies beim Gießen immer beachten.

Wachstumsphase

Wenn unsere Pflanze die ersten „richtigen“ gezackten Blätter bekommt, etwa 2-3 Wochen nach der Keimung, beginnt die Wachstumsphase. Die Wurzeln bilden sich nun immer mehr aus, und die Pflanze selbst kann durchaus 2cm oder mehr am Tag wachsen. Mit der Zunahme an Größe steigt dann auch der Wasserbedarf.

Durch den schnellen Wuchs kann es schon sein, dass der Wasserbedarf der Pflanze von einer Woche zur nächsten stark ansteigt. Dann muss man die Menge an Wasser, die man gießt und auch die Gießhäufigkeit anpassen. Also nicht „nach Plan“ gießen, sondern immer so viel Wasser wie die Pflanze wirklich benötigt.

Hält man sich an die 1/3 Regel, wo man den Topf wiegt um herauszufinden, wann man gießen soll, kann man hier aber eigentlich nichts falsch machen.

Nach dem Umtopfen

Wenn wir eine Pflanze von einem kleineren Topf in einen größeren umtopfen, muss man folgendes beachten: Es wird einige Wochen dauern bis die frisch-umgetopfte Pflanze ihre Wurzeln ausgebildet hat, sodass diese den neuen Topf ausfüllen. Sprich, kurz nach dem Umtopfen kann die Pflanze erst mal nicht alles Wasser aus dem neuen Topf aufnehmen.

Man muss jetzt besonders achtsam sein, dass man nicht überwässert. Nach dem Umtopfen ist es demnach ganz besonders wichtig, dass man die Erde im Topf vor einer neuen Wässerung austrocknen lässt. Sonst bildet sich schnell Staunässe und dann kann es zu Wurzelfäule (Root Rot) kommen.

Auch hier hilft die 1/3 Regel, um zu sehen, ob es schon Zeit zum Gießen ist. Nach dem Umtopfen können bis zu 7 Tage vergehen, bis die Erde wirklich soweit trocken ist, dann man nachwässern muss. Deswegen sollte man Geduld zeigen und wirklich erst dann gießen, wenn der Topf das Gewicht erreicht hat.

Blütephase

In der Blütephase wird die Pflanze ihre maximale Größe erreichen und hat ihr Wurzelsystem voll ausbilden. Bis das der Fall ist, wird sie durch den Blüte-Stretch etwa zur Mitte der Blütephase mächtig Durst bekommen. Deswegen sollte man sich drauf vorbereiten, dass man die Pflanze dann öfter gießen muss als zuvor.

Nach dem Blüte-Stretch konzentriert sich die Pflanze voll auf die Produktion von fetten Buds, und das Licht in der Growbox ist jetzt auf maximaler Stärke eingestellt. Dementsprechend wird der Wasserbedarf sich hier stabilisieren und relativ hoch bleiben.

Kurz vor der Ernte

Zur Einleitung der Ernte sollte man die Gießintervalle so planen, dass die Pflanze im möglichst trockenen Zustand geerntet werden kann. Sprich, der letzte Gießvorgang sollte etwa 3-7 Tage vor dem eigentlichen Schnitt erfolgen. Damit sind unsere Buds nach der Ernte nicht so feucht und die Schimmelgefahr beim späteren Trocknen ist weitaus geringer.

Über- und Unterwässerung erkennen

Überwässerung ist einer der häufigsten Fehler, die besonders Growanfänger immer wieder machen. Sprich, Pflanzen werden zu oft gegossen und es gibt keine Trockenphasen zwischen Wässerungen.

Dann kann es zu Schimmelbildung und Wurzelfäule kommen. Weiterhin schafft eine konstant feuchte Erde auch ideale Bedingungen für Schädlinge wie z.B. Trauermücken.

Die Anzeichen für Über- und Unterwässerung kann man jedoch relativ einfach erkennen.

  • Überwässerung: Bei Überwässerung macht die ganze Pflanze einen „schweren“ und übersättigten Eindruck. Die Blätter fangen an nach unten zu hängen und formen die typische „Adlerkralle“.
  • Unterwässerung: Bei Unterwässerung sieht die Pflanze leblos aus und die Blätter sind nach unten gerichtet. Die Spitzen der Blätter werden dünn und rissig. Im weiteren Verlauf verlieren die Blätter ihre weiche Beschaffenheit, verlieren ihren Glanz und trocknen schließlich ganz aus.

Tipp: Leichte Unterwässerung, auch wenn eine Pflanze schon mal zu welken anfangen sollte, ist weitaus besser als konstantes Überwässern. Eine durstige Pflanze wird sich nach dem Gießen nämlich problemlos in 1-2 Stunden erholen. Konstante Überwässerung kann jedoch zu gravierenden Probleme beim Grow führen, die man dann nicht so einfach lösen kann.

Probleme erkennen und behandeln!

  • Sollte man eventuelle Trockenspots festgestellt haben, hilft nur ein Tauchen des Topfes in Wasser (bspw. Badewanne). Anhand aufsteigender Luftblasen erkennt man, dass sich das Medium überall mit Wasser füllt. Je nach Größe und Struktur des Trockenspots, dauert es oft bis zu 15 Minuten, ehe sich keine Luftblasen mehr zeigen.
  • Ist die Erde über einen längeren Zeitraum zu nass, sollte man dem Ganzen einfach nur Zeit geben (mehrere Tage nicht gießen).
  • Ein Trauermücken-Befall lässt sich durch Gelbtafeln oder Neemöl in den Griff bekommen. Mehr im dazu passenden Artikel.
  • Nimmt die Erde, bzw. die Oberfläche, kein Wasser auf, so spricht man von hydrophober Erde. Sie wehrt sich gegen das Wasser und lässt es einfach abperlen. Hierbei empfiehlt es sich, die Oberfläche mehrmals mit einem Drucksprüher anzusprühen. Die Erde wird dann wieder saugfähig.
  • Stellt man einen Gießspalt zwischen Medium/Substrat und Topf fest, so kann man den Rand leicht nach unten drücken und anfeuchten. Gegebenenfalls kann dieser Spalt mit etwas frischer Erde nachgefüllt werden.