Outdoor Grow: Ab wann Hanf aussetzen?

Junior Gong

Beim Outdoor Anbau von Cannabis stellen sich gerade Anfänger, wann man mit dem Outdoor Grow anfangen sollte. In diesem Artikel erfährt man, wann der beste Zeitpunkt ist mit dem Outdoor Grow zu starten. So ist man garantiert nicht zu früh aber auch nicht zu spät dran. Und man kann mit einer fetten Ernte in dieser Saison rechnen. Legen wir los!

Grundsätzliches zum Outdoor Growing

Zuallererst muss man wissen, dass in der Regel die Cannabis Pflanze indoor vorgezüchtet und erst nach 4-7 Wochen draußen eingepflanzt wird. So stellt man sicher, dass die teuer gekauften Cannabis Seeds am Ende auch zu gesunden und starken Pflanzen heranreifen.

Beim Outdoor Grow sollten die Pflanzen drinnen vorgezüchtet werden

Natürlich könnte man die Seeds direkt outdoor in Anzuchterde setzen und dort keimen und anzüchten. Dann besteht aber die Gefahr, dass sie bei ungünstigem Wetter entweder gar nicht nicht keimen, oder nur krüppelig bis schwach wachsen. Gerade beim Guerilla Grow hat man oft keine Zeit und keine Möglichkeit täglich zum Grow Spot zu fahren und sich um die Pflanzen zu kümmern.

Selbst wenn die Pflanze die Keimung und Anzucht überlebt – sie läuft danach Gefahr von Wild-Tieren gefressen zu werden. Die freie Natur ist nunmal harsch – fressen und gefressen werden ist das Motto. Die Gesetze der Natur gelten auch für Cannabis Pflanzen auch für noch so teure Seeds.

Zeitpunkt zum Raussetzen bestimmen

Der erste Schritt ist es zu bestimmen, wann die Pflanzen in die freie Wildbahn rausgestellt werden sollen. Bis zu diesem Zeitpunkt braucht man mehrere Wochen (am besten sogar Monate) Vorlaufzeit, um einen Growplatz zu finden, Cannabis Samen zu bestellen und die Pflanzen indoor vorzuzüchten. Erst wenn sie stark und groß genug sind, werden sie in die Natur rausgesetzt.

Die Kunst ist es die Pflanzen einerseits nicht zu früh, andererseits auch nicht zu spät, rauszusetzen:

Stellt man seine jungen Cannabis Pflanzen zu früh raus, kann sie ein plötzlicher Nachtfrost schädigen oder direkt ganz töten. Gerade wenn der Frost mehrere Tage anhält, ist das der garantiere Tod für die Kleinen.

Stellt man seine Pflanzen zu spät raus, gehen sie durch die kürzer werdenden Tage recht früh in die Blütephase und werfen eine nur magere Ernte ab.

Das allerwichtigste ist, dass man den letzten Nachtfrost abwartet, so dass die frisch eingesetzte Pflanze keinen Frost erleidet. Und je nach Region ist dieser Zeitpunkt unterschiedlich.

Zum Glück hat Mitteleuropa ein ehere gemäßigtes und stabiles Klima, so dass plötzliche Temperaturabfälle um 10-20ºC im Frühling eine extreme Seltenheit sind.

Als Grower sollte man unbedingt bedenken, dass durchaus Extremfälle eintreten können und in manchen höhergelegenen Gegenden sogar Ende Juni Frost möglich ist.

Das Motto ist: Lieber ein bis zwei Wochen später raussetzen statt Frost zu riskieren.

In den meisten Regionen in Mitteleuropa ist Mitte Mai bis Mitte Juni der beste Zeitpunkt um die Pflanzen nach draußen zu setzen. Dann ist die Frostgefahr in fast allen Gegenden endgültig vorbei.

Falls man in höhergelegenen Gegenden lebt, schaut man sich die historischen Nachtfrost-Daten der nächstgelegenen Wetterstation an. So kann man besser einschätzen, wie hoch die Frostgefahr in der eigenen Gegend ist. Als Beispiel: Man findet auf Winterchronik.de die Daten der 70 Jahre für alle deutschen Wetterstationen.

Unten ist die Deutschland-Karte für Durchschnittswerte des letzten Nachtfrosts jeden Jahres. Schaue nach ähnlichen Webseiten für deine Region oder dein Land und üb.

Die Karte zeigt, wann der letzte Nachtfrost im Durchschnitt stattgefunden hat

Einschränkungen je nach Growspot beachten

Als Outdoor Grower sollte man auch an andere Einflüsse der Umgebung denken, die das Raussetzen der Pflanzen möglicherweise nach hinten schieben könnten.

Ist der Grow-Spot beispielsweise in der Nähe oder gar direkt in einem Maisfeld, muss man warten bis der Bauer das Feld ein letztes Mal gespritzt hat. Würde man die Pflanzen schon vorher reinsetzen, werden sie durch die gespritzten Unkrautvernichter sterben.

Beim Spargelfeld muss man ebenfalls warten, bis der Bauer geerntet hat und dann das Feld der Natur überlässt.

Spargel wird Anfang Juli geerntet – danach werden manche Felder der Natur überlassen

Beim Guerilla Grow sollte man sich erkundigen, ob der Spot mitten in der Aussaat Zeit möglicherweise nochmal durch Menschen gepflegt, gerodet oder kontrolliert wird.

Hier hilft es ein freundliches Verhältnis mit dem lokalen Förster zu pflegen. So kann man ihn “aus reiner Neugierde” über seinen Job ausfragen und erfahren, wie denn so die Flächen gepflegt werden und wann sowas in der Regel stattfindet.

Auch sollte auch beachtet werden, ob am jeweiligen Spot irgendwelche organisierten Feste, Wanderungen, Fahrrad-Touren oder Jagd-Veanstaltungen geplant sind.

Möchte man beispielsweise in einem Maisfeld oder Spargelfeld seine Pflanzen verstecken, kann man die Pflanzen erst später raussetzen:

  • Maisfeld: Nachdem der Bauer das letzte Mal gespritzt hat. Meist, sobald der Mais ca 50cm erreicht hat im Mitte bis Ende Juni.
  • Spargelfeld: Nachdem der Bauer Anfang Juli den Spargel geerntet und das Feld der Natur überlassen hat.

Bei anderen Spots muss der Grower individuell einschätzen, wie groß das Risiko ist und ggf. die Pflanzen später raussetzen.

Wann Vorbereitungen starten?

Generell gilt: Je früher die Vorbereitungen für einen Outdoor Grow beginnen, desto besser. Die Vorbereitungen zum Grow dürfen nicht unterschätzt werden und können sich schonmal mehrere Monate hinziehen.

Im besten Fall beginnen die Vorbereitungen mit der Spot-Suche schon Ende September bis Mitte Oktober für das darauffolgende Jahr. Um diese Zeit noch genug Sonne da ist um die Licht-Situation zu beurteilen.

Auch sind Sträucher und Gestrüpp noch voll ausgewachsen. Dann sieht man, ob sie ausreichend Sichtschutz bieten.

Aber auch bis Ende Mai ist es noch möglich einen passenden Spot zu finden. Nur dann muss man einschätzen können, dass manche Gebüsche nicht ausgewachsen sind. Auch fehlen viele Unkraut-Pflanzen am Spot, wo sie später sprießen könnten.

Die Vorbereitungen bestehen im Groben aus vier Punkten:

Punkt 1 – Passende(n) Grow-Spots finden: Man muss einen passenden Grow-Spot für die Cannabis Pflanzen zu finden. Je nachdem wieviele Pflanzen man raussetzen will und wie riskant die Spots sind, sollte man mehrere Spots in Betracht ziehen, um das Risiko zu senken.

Punkt 2 – Zeitpunkt zum Raussetzen bestimmen: Der Zeitpunkt zum Raussetzen der Pflanzen muss frühzeitig festgelegt werden, damit noch genug Zeit für die Vorzucht und den Einkauf von Cannabis Seeds und des ganzen Equipments bleibt.

Punkt 3 – Cannabis Seeds bestellen: Hat man passende Grow Spots gefunden und einen ungefähren Zeitpunkt zum Raussetzen bestimmt, kann man passende Seeds aussuchen. Die Cannabis Sorte sollte jeweils für den Spot geeignet sein. Wächst bspw. das “Tarngewächs” um den Spot eher niedrig, müssen kleinere Sorten gekauft werden. Kann man bspw. erst spät aussetzen, greift man eher zu schnell blühenden Strains.

Punkt 4 – Equipment kaufen: Zeitgleich zu Punkt 3 kann man das passende Equipment kaufen. Benötigt werden zum Beispiels Growbox, Licht, Lüfter etc zur Vorzucht der Pflanzen. Auch braucht man Werkzeuge und Blumenerde zum Vorbereiten der Grow-Spots.

Wann mit Keimung und Anzucht anfangen?

Nach der Vorbereitung beginnt der Outdoor Grow mit der Keimung der Samen und der Aufzucht der Pflanze unter einer Lampe in den eigenen vier Wänden. Eine direkte Aussaat des Keims oder Keimlings empfehle ich eher weniger, da die Pflanze im jungen Stadium noch zu empfindlich für die harte und gnadenlose Umwelt ist. 😉

Die Cannabis Samen werden 4-7 Wochen vor dem geplanten Raussetzen zum Keimen gebracht und Indoor unter Grow Beleuchtung vorgezüchtet. Hier eignet sich eine kompakte kleine Growbox und eine günstige Wuchs-Beleuchtung, allen voran LED Lampen.

Falls man absolut keine Möglichkeit hast indoor vorzuzüchten, sollte man nur sehr robuste Seeds wählen und sie zumindest in Blumenkübeln und Anzuchterde hochziehen. Sobald sie eine gewisse Höhe erreicht haben, können sie in den Erdboden umgetopft werden.