Raupen Befall – Was tun?

JrGong

Man hat einen Raupen-Befall in der Growbox und ist nicht sicher, wie man die Biester wieder los wird? Bevor man in Panik gerät, gibt es die passenden Maßnahmen, wie man die unliebsamen Besucher wieder los wird.

Erkennen

Raupen schlüpfen aus den Eiern von Fluginsekten. Sie krabbeln herum, fressen sich satt und entwickeln sich irgendwann zum Schmetterling, Falter oder etwas anderes, je nachdem von welchem Insekt sie abgelegt wurden.

Man sollte zuerst auf Fraßspuren an den Blättern und den Buds achten. Manche Raupen greifen sogar die Stängel an und knabbern sich nach und nach in sie hinein.

Hat man Fraßspuren entdeckt, sollte man nach den Raupen Ausschau halten. Ich empfehle in der Nacht- bzw. in der Dunkelphase auf Raupenjagd zu gehen. Die Biester sind in den meisten Fällen nachtaktiv und tagsüber verstecken sie sich.

Auch sollte man die Blattunterseiten auf Eier und Kot untersuchten. Die Eier liegen meist auf den Blattunterseiten, sind gelb oder durchsichtig. Am ehesten werden die Eier an den oberen Blättern abgelegt.

Die Raupen der Hanfmotte sind eine Ausnahme und greifen eher den Stängel der Pflanze an. Findet man ein braunes Loch irgendwo am Geäst, könnte es sich um diese Art Insekt handeln.

Folgen

Egal um welche Art von Raupe geht, alle fressen an der Pflanze und das nicht wenig. Je nach Art nagen sie an Blättern, Stängeln oder sogar an den Cannabis Knospen. Gerade an den Blüten können sie sehr viel Schaden anrichten. Sie knabbern sich ihren Weg in das Innere der Blüten und fressen sie von innen heraus auf.

Beim Outdoor-Grow legen Insekten ihre Eier oft an den Blattunterseiten ab, so dass sich die Population unbemerkt schnell ausbreiten kann. Die meisten Raupen schlüpfen innerhalb von 14 Tagen, krabbeln herum und fressen munter vor sich hin.

Hinzu kommt auch der Kot der Raupen, der unterschiedliche Pilze (meist Botrytis) enthalten kann. Das ist sehr schädlich für die Gesundheit beim späteren Konsum, sowohl der Kot als auch Botrytis!

Bestimmte Raupen Arten können sich auch ins Innere der Stängel kauen und dort von innen fressen. Als ob das nicht schon genug Schaden ist, können an den Fraßlöchern Pilze entstehen und alles noch schlimmer machen.

Ursachen

Raupen kommen vermehrt beim Outdoor Growing vor. Meist legen Insekten wie Schmetterlinge, Falter oder Motten ihre Eier an den Blattunterseiten ab.

Indoor sind Raupen eher selten, aber können dennoch vorkommen. Meist schleppt man die Eier oder eine schon geschlüpfte Raupe aus Versehen in die Growbox über die Erde, die Kleidung oder irgendwelches Grow-Werkzeug ein.

Loswerden

Hat man die Raupen gefunden, muss man sie alle sofort entfernen. Bei der Suche sollte man akribisch vorgehen, da die Krabbler sehr gut darin sind sich zu verstecken.

Haben sich Raupen in Stängel oder gar Blüten eingenistet, sollte man die beschädigten Stellen großzügig entfernen. Oft muss man die Pflanze soweit beschneiden, dass man einen herben Verlust verzeichnen muss.

Der Kot der Raupen (kleine schwarze Punkte) muss ordentlich entfernt werden, da er Pilze enthalten kann. Hier kann man vorerst die ersichtlichen Stellen mit einem Tuch abwischen, sollte aber im weiteren Prozess alle betroffenen Stellen mit einer Neemöl-Lösung bearbeiten. Wie genau wird weiter unten genauer erläutert.

Beim Outdoor Grow sollte man zusätzlich auf die Eiersuche an den Blattunterseiten gehen. Die Eier, aus denen die Raupen schlüpfen sind gelb oder durchsichtig. Sie sind am ehesten an den oberen Blättern zu finden, da Insekten dazu neigen sie dort abzulegen. Zur Not hilft ein Taschenmikroskop, um einen genauen Blick auf die Blätter zu werfen.

Nach der Säuberung von Eiern, Kot und Raupen-Befall sollten die betroffenen Blätter von beiden Seiten mit Neemöl eingesprüht und abgewischt werden. Alternativ kann man ein Spruzit nehmen, da es rückstandslos abgebaut wird. Ich empfehle Neudorff Schädlings-Frei.

Stark beschädigte und gelbe Blätter sollten entfernt werden, da sie sonst zum Schimmeln neigen. Im unteren Bereich der Pflanze kann man großzügiger Blätter abknipsen, da dort sowieso weniger Licht hinkommt.

Neudorff Schädlings-Frei

Das Neudorff Schädlings-Frei ist ein hochwertiges und sicheres Mittel gegen allerlei Insektenbefall an Pflanzen. Es ist ein sogenanntes Spruzit, das nach drei Tagen rückstandslos von der Natur abgebaut wird. Das ist weitaus sicherer als andere Chemiekeulen. Keiner will am Ende wohlmöglich giftige Rückstände in seinen Buds haben.

Neudorff Spruzit AF Schädlings-Frei 500 ml

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von Neudorff

  • Gartenpflege-Typ: Schädlingsbekämpfung

Preis: € 13,49 (€ 15,20)

Neemöl

Das Neemöl sollte man direkt mit Emulgator kaufen, sodass es sich mit Wasser vermischt. Kauft man normales Neemöl, würde es sich nicht mit Wasser vermischen lassen.

Vor der Neemölbehandlung sollte man die Pflanzen einmalig mit einer Kaliseifelösung besprühen. Dazu einfach Kaliseife bzw. Schmierseife kaufen, die frei von Duft- und Zusatzstoffen ist.

Zum Verteilen der Lösungen sollte man zu einem Drucksprüher greifen. Ein normaler Zerstäuber wird nicht funktionieren, da die Lösung leicht zähflüssig ist.

Vor dem Neemöl wird einmalig die Kaliseife auf die Blattober- und -unterseiten gesprüht. Danach wartet man 24 Stunden, bis das Neemöl eingesetzt wird. Dann wird die Neemöl-Emulsion mit Wasser verdünnt und ebenfalls auf die Blätter von oben und unten aufgesprüht.

Wichtig ist die Pflanze in der Dunkelphase zu besprühen! Ansonsten können die Wasserkügelchen unter Licht Verbrennungen verursachen. Sie wirken unter Licht wie kleine Linsen, die das Licht bündeln.

Man sollte die Prozedur für 3-4 Tage alle 24 Stunden wiederholen. Die toten Biester kann man einfach mit einer Pinzette entfernen.

WICHTIG: Blüten auf keinen Fall besprühen, da es sonst in den Buds hängen bleiben und später den Geschmack versauen kann.

Vorbeugen

Wenn man Raupen beim Indoor Anbau findet, hat man sie irgendwie eingeschleppt. Hier hilft nur reinlicher zu werden. Sprich Nitrilhandschuhe tragen, alle Werkzeuge vor und nach dem Gebrauch desinfizieren und auch frische Kleidung bei der Arbeit an der Pflanze anziehen.

Beim Outdoor Anbau kann man ein Insektennetz aufspannen, sodass Schmetterlinge, Falter und andere Insekten keine Chance haben ihre Eier abzulegen. Alternativ kann man natürliche Feinde von Raupen anlocken. Dazu kann man ein Brutkasten für Vögel, die sich von den Raupen ernähren, aufstellen.

Insekten wie Schlupfwespen oder Brackwespen ernähren sich von Raupen und können auch ausgesetzt werden. Sie legen ihre Eier in die Raupen, die dann von diesen von innen heraus aufgefressen und getötet werden. Für den Menschen und die Pflanze sind sie völlig ungefährlich.

Wenn man einen Guerilla Grow macht, sollte man den Spot nächstes Mal besser wählen. Man sollte darauf achten, ob bei den Pflanzen rund um den Spot viele Motten, Falter, Schmetterlinge etc. rumschwirren. Es schadet auch nicht die herumstehenden Pflanzen auf Raupen und Eier zu untersuchen.

Alternativ kann man Pflanzen wie Thymian oder Basilikum mit dem Cannabis zusammen einpflanzen, da sie auf viele Insekten abschreckend wirken.