Cannabis richtig düngen: So gibt man den Kleinen die passenden Nährstoffe!

Junior Gong

Eine großartige Ernte kommt beim Cannabis Anbau nicht von ungefähr. Damit die Pflanzen gesund und kräftig wachsen, um uns schließlich mit einem schmackhaften Endergebnis belohnen zu können, müssen wir sie schon etwas unterstützen.

Zu den guten Bedingungen, wie optimalen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit sowie gutem Licht und der richtigen Bewässerung für unsere Pflanzen gehört auch, dass wir sie mit passenden Nährstoffen versorgen.

Wie man Cannabis richtig düngt, ist jedoch nicht ein Thema, das man so schnell abhandeln kann. Von Über- und Unterdüngung, bis zur Wahl des falschen Düngers für einen Grow, nicht nur Growanfänger machen hier oft Fehler. Aber keine Sorge. Hier kann man lernen, wie man den Pflanzen die passenden Nährstoffe gibt.

Welcher Dünger ist der beste?

Die richtige Düngung fängt bereits beim Kauf an. Bei der Nährstoffversorgung der Kleinen sollte man auch keinen Fall sparen. Mit einem minderwertigen Dünger kann man sich den Grow sehr schnell versauen und damit hohe Einbußen in der Ernte bekommen.

Cannabis kann man auf zwei Arten „füttern“: Organisch und mineralisch. Beide Dünger-Arten haben ihre Vor- und Nachteile.

Beim organischen Anbau füttert man die Pflanzen indirekt mithilfe von Effektiven Mikroorganismen (EM) im Substrat. Sprich, der zugeführte Dünger wird erst zeitversetzt aufgenommen. Eine Überdüngung ist schwer möglich, allerdings kann man damit keine akuten Nährstoffmängel behandeln.

Beim mineralischen Anbau füttert man die Pflanzen direkt, ohne den Umweg über Mikroorganismen in der Erde. Die Nährstoffe im Dünger kommen in einer Form, die von den Pflanzen auch sofort aufgenommen werden kann. Damit hat man volle Kontrolle über die Nährstoffzugabe und kann bei Problemen sehr schnell reagieren. Allerdings kann man die Pflanze schnell über- oder unterdüngen, wenn man nicht aufpasst.

ACHTUNG: Billig-Dünger aus dem Baumarkt oder Discounter sollte man tunlichst meiden! Diese enthalten minderwertige chemische Formen der Nährstoffe, die sehr schnell zu Problemen führen können.

Cannabis richtig düngen – die Grundlagen

Wie fast alle Pflanzen braucht Cannabis im Prinzip vier Säulen zum Wachsen: Licht, Kohlendioxid (CO₂), Wasser (H₂O) und Nährstoffe.

Die Pflanze nimmt Kohlendioxid (CO₂) aus der Luft auf. Wasser (samt Nährstoffen) gelangt über die Wurzeln in der Erde in die Pflanze. Lichtenergie von der Lampe wird über das Chlorophyll auf den Blättern aufgenommen.

Durch chemische Prozesse in der Pflanze wird das alles in Zuckerbausteine verarbeitet. Daraus baut die Pflanze ihre Zellen. Sprich, fehlt nur eine dieser Säulen, kann Cannabis nicht richtig wachsen.

Doch welche Nährstoffe genau braucht Cannabis?

Die Nährstoffe, welche Cannabis braucht, können wir in drei Kategorien aufteilen: Primäre Makro-Nährstoffe, Sekundäre Makro-Nährstoffe und Mikro-Nährstoffe. Diese Unterteilung richtet sich danach wie viel die Pflanzen jeweils von einem Nährstoff benötigt. Stickstoff wird beispielsweise als primärer Nährstoff kategorisiert da die Pflanze mehr davon braucht als zum Beispiel Calcium oder Schwefel.

Insgesamt gibt es 12 Nährstoffe, die Cannabis für ein gesundes Wachstum braucht:

Primäre Makro-NährstoffeSekundäre Makro-NährstoffeMikro-Nährstoffe
Stickstoff (N)Calcium (Ca)Eisen (Fe)
Phosphor (P)Schwefel (S)Mangan (Mn)
Kalium (K)Magnesium (Mg)Bor (B)
Kupfer (Cu)
Zink (Zn)
Molybdän (Mo)

Unabhängig davon, wie viel die Pflanzen jeweils von einem Nährstoff benötigen, sind diese jedoch alle für ein gesundes Wachstum notwendig.

Fehlt eines oder mehrere Elemente, wird es zu Nährstoffmängeln und demzufolge Problemen beim Wachstum und Einbußen bei der Ernte kommen. Wer mehr über die Nährstoffe erfahren will, kann unseren Cannabis Nährstoffe Artikel anschauen.

Ab wann sollte man Cannabis düngen?

Gerade Anfänger-Grower nehmen an, dass die Wachstumsphase direkt nach der Keimung beginnt und fangen dann sofort an zu düngen.

Dies ist absolut falsch!!!!!

Denn der frisch geschlüpfte Keimling verträgt noch gar keine Nährstoffe. Man würde dann schnell überdüngen und sich so ein Problem heranzüchten.

Die Wachstumsphase beginnt erst, wenn die Pflanze die ersten richtigen 5-Finger-Blätter ausbildet. Erst jetzt wird die Pflanze so richtig hungrig nach Nährstoffen von Außen und muss entsprechend gedüngt werden.

Die meisten Düngeschemas der Hersteller sagen auch nicht wirklich, wann genau die Düngung beginnen sollte. Um diese Frage für ein und alle mal zu klären, haben wir bei ein paar Dünger-Herstellern nachgefragt. Während die BioBizz Empfehlung zum Startzeitpunkt im Schema erwähnt wird, mussten wir bei anderen wirklich nachbohren.

Nach hartnäckiger Nachfrage haben uns CANNA und Plagron bestätigt, dass die mineralische Düngung erst beim ersten 5-Finger Blattpaar starten sollte.

HerstellerEmpfehlung zum StartDosierungsschema
BioBizz (org.)Sobald Pflanze etwa 10-15 cm groß ist oder 2 – 4 Blätter hat.Zum Schema
Plagron (min.)Beim ersten richtigen 5-Finger BlattpaarZum Dosierungsrechner
HESI (org.-min.)Keine konkrete EmpfehlungZum Schema
Greenhousefeding (min. oder org.)Vor dem Start des Grows unter die Erde mischenZum Dosierungsrechner
(Hersteller hierzu kontaktiert)

Achtung: Die Empfehlungen oben gelten jedoch nur für eine gesunde Pflanze. Sollte die Pflanze schon vorher Nährstoffmängel zeigen, muss man sofort mit der ersten Düngung beginnen.

Doch was ist, wenn die Erde vorgedüngt ist?

Zuallererst sei gesagt, dass man niemals in vorgedüngter Erde keimen sollte. Hat man den Keimling schon in einer nährstoffreichen (sprich: vorgedüngten) Erde, muss man warten, bis diese aufgebraucht sind. Beim mineralischen Anbau kann man die Erde einmal spülen, um die überschüssigen Nährstoffe aus der Erde zu lösen. (Wichtig: Organische Erde auf keinen Fall spülen!)

Eine vorgedüngte Erde kommt erst zum Einsatz, wenn man die Pflanze umtopft. Dann muss man die Düngung pausieren und erstmal abwarten, bis die Nährstoffe in der Erde halbwegs aufgebraucht sind. Meistens steht auf der Packung des Erdsacks oder in der Produktbeschreibung des Grow-Shops, für wie lange („X“ Wochen) vorgedüngt ist.

  • Bei organischen Grow: 1-2 Wochen vor dem Ablauf der „X“ Wochen anfangen zu düngen
  • Bei mineralischen Grow: Sobald die X Wochen fast herum sind, penibel auf Mangelerscheinungen achten. Dann erst anfangen zu düngen, wenn die ersten Mangelerscheinungen auftreten

Wir empfehlen, dass man sich immer an die Düngerschemas der Hersteller hält. Wann verschiedene Hersteller Tag 1 der Vegi zählen (sprich, der Zeitpunkt, zu dem man anfängt, Dünger zuzugeben) variiert jedoch je nach Hersteller/Dünger.

Cannabis hat in den verschiedenen Phasen jeweils einen unterschiedlichen Nährstoffbedarf. Zum Beispiel wird Stickstoff hauptsächlich im Wachstum benötigt, jedoch weitaus weniger davon in der Blüte.

Dafür steigt dann der Bedarf an anderen Nährstoffen, wie zum Beispiel Phosphor. In den Wachstums- und Blütedüngern von bekannten Herstellern sind die Nährstoffe jeweils schon optimal angepasst. (Mehr über das richtige Düngen je nach Lebensphase kann man weiter unten erfahren).

Organisch oder mineralisch düngen?

Cannabis kann man auf zwei Arten „füttern“: Organisch und mineralisch. Dann muss man nicht nur jeweils andere Dünger kaufen, man braucht sogar je nach Auswahl andere Topfgrößen und andere Messgeräte.

Beim organischen Anbau füttert man die Pflanzen indirekt mithilfe von Mikroorganismen. Diese sogenannten „effektiven Mikroorganismen“ (EM) befinden sich in der Erde und wandeln dann die organischen Dünger-Bestandteile in Nährstoffe um, die von der Pflanze verarbeitet werden können.

  • Ein organischer Grow ist jedoch generell für Growanfänger besser geeignet. Fehler werden hier viel besser verzeiht als bei mineralisch und bei der Nährstoffgabe muss man nicht so präzise sein. Überdüngen (einer der häufigsten Fehler beim Anbau) kann man beim organischen Grow kaum.

Beim mineralischen Anbau füttert man die Pflanzen direkt, ohne den Umweg über Mikroorganismen in der Erde. Mineralische Dünger enthalten demnach die Nährstoffe in einer Form, die von den Pflanzen auch sofort aufgenommen werden kann.

  • Beim mineralischen Anbau schätzen fortgeschrittene Grower, dass sie hier volle Kontrolle über die Nährstoffgabe haben. Jedoch hat man dann auch etwas mehr Arbeit. Man braucht auch etwas mehr Messgeräte für pH- und EC-Wert, um diese streng kontrollieren zu können.

Organisch Düngen

Da man die Pflanzen nicht direkt füttert, ist das Risiko einer Überdüngung weitaus geringer als beim mineralischen Düngen. Beispielsweise ist es dann auch weniger ein Problem, wenn man früher anfangen zu düngen als im Schema beschrieben.

Tipp: Beim organischen Grow füttert man die Pflanzen nicht direkt. Es geht eher darum, eine gute Umgebung für die Mikroorganismen in der Erde zu schaffen.

Die Nährstoffaufnahme ist beim organischen Anbau zeitverzögert. Die Mikroorganismen in der Erde benötigen nämlich 5-10 Tage, um die Nährstoffe für die Pflanzen zu produzieren. Demnach kann man beim organischen Grow auch nicht schnell auf Mangelerscheinungen reagieren, wie man es beim Mineralischen kann. Dafür hat organisches Düngen aber Langzeitwirkung.

Ein großer Vorteil beim organischen Anbau ist, dass man hier nicht so penibel auf den pH-Wert bzw. den EC achten muss. Eine lebendige Erde puffert den pH gut, sprich der pH reguliert sich bei kleineren Abweichungen von selbst auf einen optimalen Wert. Eine laufende Korrektur vom pH des Wassers wie beim mineralischen Düngen ist nicht notwendig. Meist reicht schon die Düngerzugabe, um den pH des Wassers auf den optimalen Wert zu steuern. Über den EC Wert der Nährlösung bzw. der Erde muss man sich keine Gedanken machen.

Deswegen ist ein organischer Anbau auch besser für Growanfänger geeignet.

Vorteile

  • Überdüngung nur schwer möglich
  • Keine pH- und EC-Kontrolle nötig
  • Bessere pH/EC-Pufferwirkung
  • Angeblich besserer „natürlicher“ Geschmack
  • Umweltfreundlich, da weniger Chemie

Nachteile

  • Wirkt nicht sofort, sondern zeitverzögert
  • Nicht zur Mangelbehebung geeignet
  • Höherer Preis im Vergleich zu mineralisch
  • Nicht für autom. Bewässerungssysteme geeignet (Ausnahme: Feststoffdünger)

Mineralisch Düngen

Bei mineralischem Anbau hat man volle Kontrolle über die Nährstoffgabe. Man kann sehr präzise dosieren und bei Bedarf die Dosis schnell erhöhen oder absenken. So kann man beispielsweise rasch auf Nährstoffmängel reagieren.

Jedoch hat man beim mineralischen Düngen einen erhöhten Aufwand. In der Praxis bedeutet dies, dass man die pH/EC-Werte bei jeder Wässerung kontrollieren und meist mit ph Down/Up Produkten auf die optimalen Werte bringen muss. Denn stimmt der pH nicht, wird es beim mineralischen Anbau zu Nährstoffproblemen kommen.

Beim mineralischen Düngen besteht auch immer ein Risiko, dass man überdüngt. Aus diesen Gründen ist ein mineralischer Anbau eher etwas für fortgeschrittene Grower.

Vorteile

  • Volle Kontrolle über Düngerzugabe
  • Schnelle Mangelbehebung
  • Funktioniert mit Ton, Perlit, Hydroponik
  • Geringeres Risiko für Schädlinge
  • Für automatische Bewässerung geeignet
  • Höherer Ertrag als beim organischen Anbau
  • Günstig im Preis

Nachteile

  • Akribische pH- und EC-Kontrolle ist Pflicht
  • Hohe Gefahr von Überdüngung
  • Nur bedingt für Growanfänger geeignet
  • Toleriert Fehler nicht gut
  • Gefahr der Übersalzung des Growmediums
  • Geschmack „angeblich“ unterlegen zu „Bio“

Düngen je nach Phase

Eine der wichtigsten Faktoren für den Nährstoffbedarf von Cannabis ist das Alter der Pflanze bzw. die Lebensphase in der sich die Pflanze befindet. Beispielsweise braucht ein Keimling viel weniger Nährstoffe als eine große Pflanze im Wachstum.

Wie viel die Pflanze benötigt ist aber noch nicht alles. Der Bedarf an bestimmten Nährstoffen ändert sich bei Cannabis je nach Lebensphase der Pflanze. Gerade bei den drei Makronährstoffen ändert sich der Bedarf mit zunehmendem Wachstum der Pflanze.

PhaseStickstoff (N)Phosphor (P)Kalium (K)
WachstumHochNiedrigMittel
BlüteNiedrigMittel bis HochMittel bis Hoch
Unterschiedlicher NPK Bedarf von Cannabis in den jeweiligen Phasen

Am wichtigsten ist hier der Unterschied zwischen der Wachstumsphase und der Blütephase.

Beispielsweise hat Cannabis, wenn die Pflanzen im Wachstum alles Grüne wie die Blätter und den Stiel ausbilden, einen hohen Bedarf an Stickstoff. Dieses Element wird nämlich für das Zellwachstum der Pflanzen benötigt.

In der Blüte dagegen hört die Pflanze zu wachsen auf und konzentriert sich nun vollends auf die Ausbildung der Buds. Dann ändert sich auch der Nährstoffbedarf. Stickstoff wird dann kaum noch benötigt, jedoch besteht dann ein höherer Bedarf an Phosphor und Kalium.

Aus diesem Grund findet man bei fast allen Herstellern zwei separate Cannabis Düngerpräparate: Ein Wachstumsdünger und ein Blütedünger. Bei einigen Herstellern gibt man Blütedünger später zum Wachstumsdünger hinzu, während man bei anderen in der Blüte wechselt.

Cannabis Dünger für Wachstum und Blüte

Keimung

Um Cannabis Samen zum Keimen zu bringen, darf man ihn keinesfalls düngen. Tatsächlich hat man die besten Keimraten, wenn man in ungedüngter Anzuchterde bzw. einem anderen sterilen Medium keimt. Man kann zur Keimung maximal Wurzelbooster dazugeben, dringend notwendig ist dies aber nicht. Dementsprechend sollte man bei der Keimung nur Wasser dazugeben und darauf achten, dass der Samen feucht (jedoch nicht klatschnass) gehalten wird.

Anzucht

Sobald sich „was Grünes“ aus der Erde zeigt, ist man in der Anzuchtphase. Hier benötigt die ganz junge Pflanze noch kaum Nährstoffe. Würde man direkt nach erfolgreicher Keimung anfangen mit voller Dosis zu düngen, würde man den Keimling schnell überdüngen und ihn möglicherweise töten. Da das Wurzelwerk noch ganz klein ist, kann die Pflanze nur ganz wenig Nährstoffe verarbeiten.

Frisch gekeimte Cannabispflanze in Steinwolle

Erst wenn die Pflanze eine gewisse Größe und ein gewisse Anzahl an Blattpaaren entwickelt hat, ist sie bereit gefüttert zu werden. Das ist in der Regel 5-10 Tage nach der Keimung der Fall.

Wann man das erste Mal tatsächlich düngt, hängt stark von Art des Düngers ab (organisch oder mineralisch) und ob die Pflanze schon kurz nach der Keimung in eine vorgedüngte Erde umgetopft wird.

Grundsätzlich gilt: Bei organischem Dünger wird man in der Regel etwas früher anfangen, als beim mineralischen, da die organischen Nährstoffe etwa 1-2 Wochen brauchen, bis sie von der Pflanze aufgenommen werden können. Beim mineralischen Dünger muss der Zeitpunkt optimal abgestimmt sein, da die Nährstoffe sofort aufgenommen werden. Startet man zu früh, droht man die noch empfindliche Pflanze zu überdüngen.

Für beide Düngerarten gilt gleichermaßen: Für den optimalen Startzeitpunkt der Düngung sollte man sich nach dem Schema des jeweiligen Düngers richten. Mehr dazu kann man weiter unten im Abschnitt: Ab wann düngen? erfahren.

Wachstumsphase

Sobald sich die ersten cannabis-typischen 5-Finger-Blätter bilden, ist die Pflanze „offiziell“ in der Wachstumsphase. Spätestens jetzt wird man einen Wachstumsdünger verwenden, wo der enthaltene Nährstoffmix für die „Vegi“-Phase optimiert ist.

Wuchs-Dünger haben NPK Werte wie zum Beispiel 3-1-1, sprich sie haben hohe Anteile an Stickstoff und in Relation dazu weniger Phosphor und Kalium. (Die genauen NPK Werte eines Düngers unterscheiden sich je nach Hersteller und Dünger).

Während die Pflanze die Wurzeln immer mehr ausbildet und die Pflanze an Größe zunimmt (2-3 cm Höhenzuwachs am Tag sind keine Seltenheit) steigt dementsprechend auch der Nährstoffbedarf. Das heißt, man wird auch Woche für Woche mehr Dünger zugeben müssen. Das heißt aber nicht unbedingt, dass man die Dosis erhöhen muss.

Bei den Schemas unserer Empfehlungen (BioBizz, Plagron und HESI) bleibt die Dosis Woche für Woche konstant. Da die Dünger-Dosierung immer „pro Liter Wasser“ gegeben wird, wird man durch den erhöhten Wasserverbrauch auch automatisch mehr Nährstoffe dazugeben. Es gibt aber auch Ausnahmen von Herstellern, bei denen laut Düngeschema die Nährstoffkonzentration graduell erhöht wird.

Deswegen gilt immer: Für eine erfolgreiche Düngung sollte man stets das Düngeschema des Herstellers beachten.

Blütephase

Durch den veränderten Nährstoffbedarf in der Blüte verwendet man beim Anbau zwei verschiedene Dünger. Einen Wachstumsdünger mit dem optimalen Nährstoffmix für die Wachstumsphase und einen Blütedünger, bei welchem die Nährstoffanteile für die Blüte optimiert sind.

Nach der Einleitung der Blüte durchlaufen viele Sorten den sogenannten „Stretch“, wo sie noch an Höhenwachstum zunehmen. Viele Grower machen hier den Fehler und wechseln sofort mit der Lichtumstellung komplett auf den Blütedünger und setzen den Wuchsdünger ab.

Während des „Stretch“ ist der Stickstoffbedarf der Pflanzen wegen des rasanten Wachstums sehr hoch. Deswegen muss man mit dem Wuchsdünger weitermachen, bis der Stretch vorüber ist.

  • Düngt man organisch (z. B. BioBizz), fängt man mit Blütedünger schon zum Zeitpunkt der Lichtumstellung auf 12/12 an. Grund: Organischer Dünger braucht etwas Zeit, bis er der Pflanze zur Verfügung steht.
  • Düngt man mineralisch (z. B. Plagron), gibt man Blütedünger erst am Ende der Stretchphase hinzu.

Wie und wann man vom Wachstumsdünger auf Blütedünger wechselt, kann man in den Düngerschemas der jeweiligen Hersteller entnehmen. Bei einigen Herstellern wie z. B. bei BioBizz wird der BioGrow-Dünger in der Blütephase fortgesetzt.

Kurz vor der Ernte

Ein bis zwei Wochen vor der Ernte sollte man komplett mit dem Düngen aufhören. Sprich, für die verbleibende Zeit gibt man dann nur noch Wasser.

Cannabis kurz vor der Ernte

Damit erreicht man, dass die Pflanze in der verbleibenden Zeit die restlichen Nährstoffe aus der Erde und sich selbst aufzehrt. Das kommt der Qualität des Endproduktes zugute. Ansonsten würden verbleibende Mineralien dem Gras einen schlechten Geschmack geben und beim Rauchen würde es im Hals kratzen.

Wie oft düngen?

Wie oft düngt man nun? Wenn man normale feminisierte Sorten hochzieht und diese genug Licht haben, gelten unsere Empfehlungen, dann düngt man in der Regel bei jeder Bewässerung, sprich 1-2x pro Woche. Man gibt dann jeweils die empfohlene Dosis (siehe Schema vom Hersteller) an Dünger dem Gießwasser zu.

Ausnahme: Man muss öfter gießen, z. B. bei hohen Temperaturen oder man gießt weniger oft, zum Beispiel wenn die Pflanze langsamer wächst durch weniger Licht. Dann muss man die Düngerdosis ausgehend von der empfohlenen Dosis im Schema gegebenenfalls anpassen.

Gießt man weniger oft und man sieht Mangelerscheinungen, muss man die Düngermenge erhöhen.

Gießt man öfter als 2-3x pro Woche und man erkennt Zeichen von Überdüngung, dann sollte man nur jedes 2. oder 3. Mal Dünger zum Wasser zugeben. Alternativ kann man auch die Düngermenge bei jeden Gießvorgang reduzieren.

Bei starken Mangelerscheinungen kann man auch schon früher als geplant gießen. Jedoch sollte man dann, auch wenn man organisch anbaut, mineralischen Dünger verabreichen. Damit kann man Mängel schnellstmöglich beheben.

Wichtig: Bei organischem Anbau sollte man nicht zu viel mineralischen Dünger dazugeben. Dies könnte nämlich das wertvolle Bodenleben durcheinander bringen. Greenhousefeeding beispielsweise empfiehlt, dass die Nährlösung maximal EC 1,3 hat.

Wie viel düngen?

„Verbrannte“ Blattspitzen: Zeichen von Überdüngung

Als Grundlage für die Dosierung sollte man das Herstellerschema nehmen. Bei „Standardgrows“ ohne Pflanzentraining kann man dann einfach den Schema-Werten folgen.

Wenn man Growanfänger ist, sollte man am besten grundsätzlich immer etwas weniger düngen als zu viel. Empfehlung: Ausgehend vom Schema kann man die Dosis erst mal leicht (20%) reduzieren.

Kommt es dann zu Mangelerscheinungen oder Zeichen von Überdüngung, kann man die Dosis je nach Gegebenheiten nach oben oder unten schrauben.

Die Düngerdosis beim Grow von Automatics (mineralisch) sollte man auf 25-50% der empfohlenen Dosis reduzieren. Auch bei sonstigen Genetiken, wo die Pflanzen eher kleiner und nicht so hungrig ausfallen, ist es besser, wenn man erst mal mit niedriger Dosis anfängt. Danach sollte man die Pflanzen beobachten und die Dosis bei Anzeichen von Mängeln erhöhen.

Wichtig: Immer erst mal weniger düngen, als zu viel! Denn Nährstoffmangel ist weitaus einfacher zu lösen als ein Nährstoffüberschuss durch Überdüngung.

Beim organischen Grow muss man nicht peinlichst genau sein. Überdüngung ist hier nicht so schnell möglich, deswegen hat man hier etwas Spielraum bei der Dosierung.

Tipp: Orientiert man sich als Anfänger erst mal am Schema, kann man an Problemlösungen besser herangehen. Davon ausgehend kann man dann bei Bedarf die Dosis auch mit Hilfe des Rats anderer Grower präzise nach unten oder oben justieren. Auf jeden Fall sollte man nicht einfach „über den Daumen gepeilt“ dosieren – dann wird man es nämlich schwer haben, die richtige Dosierung zu finden

Düngen je nach Growmedium

Je nachdem, welche Anbaumethode man bevorzugt, wird man auch ein entsprechendes Growmedium verwenden. Denn man kann nicht nur in Erde anbauen, sondern könnte einen Grow auch in Kokos oder mit Hydro in Tonkügelchen, Perlit usw. oder gar ganz ohne Substrat durchziehen.

Wichtig zu wissen ist hier, dass der Anbau mit organischem Dünger nur mit lebendigen Erden, welche effektive Mikroorganismen (EM) enthalten, funktioniert. Denn es sind diese Mikroorganismen in der Erde, welche die organischen Bestandteile vom Dünger dann in Pflanzennahrung umwandeln.

Kokos, Ton, Perlit usw. sind „tote“ (sterile) Substrate, es gibt hier kein hilfreiches Bodenleben. Bei solchen Substraten funktioniert demnach nur die mineralische Düngung.

Fortgeschrittene können im Forum schauen, da gibt es massig Diskussionen in der Nährstoffe Kategorie.

Aber auch bei „Erden“ gibt es Unterschiede! Denn nicht jede Blumenerde ist auch eine lebendige Bio Erde, die die guten Mikroorganismen enthält. In der Tat sind viele Standarderden steril, sprich, sie sind nicht für den organischen Anbau geeignet.

  • Will man organisch düngen, geht dies nur auf lebendiger Erde mit effektiven Mikroorganismen. Demnach nicht einfach jede beliebige Erde hernehmen. Wir haben da ein paar Empfehlungen!
  • Will man mineralisch düngen, kann man dazu viele Growmedien verwenden, inklusive sterile Medien wie Kokos oder Ton. Beim Anbau mit Hydro muss man auch mineralisch düngen.

Um die Auswahl zu erleichtern, welche Erde und welchen Dünger man am besten mit welcher Anbaumethode verwendet, haben wir hier ein kleines Tool bereitgestellt. Dort einfach eingeben, ob man organisch oder mineralisch anbaut. Damit bekommt man eine Auswahl von geeigneten Erden mit den dazu passenden Düngern von einigen bekannten Herstellern.

Düngen auf Erde

Je nach Art der Erde kann man entweder mineralisch oder organisch düngen. Viele Erden sind bereits vorgedüngt, heißt sie enthalten schon Nährstoffe, welche für einige Wochen ausreichen.

Will man mineralisch auf Erde anbauen, braucht man dazu keine spezielle „lebendige“ oder Bio-Erde zu kaufen. Das wäre auch eine ziemliche Geldverschwendung. Hier empfehlen wir beispielsweise die hochwertige Plagron Erde in Kombination mit deren Düngerserie.

Will man organisch auf Erde anbauen, funktioniert dies nur mit „lebendigen“ Erden. Diese enthalten effektive Mikroorganismen (EM) und organische Bestandteile wie zum Beispiel Humus, Guano oder Knochenmehl, die das Bodenleben verbessern.

Düngen auf Kokos

Ein Grow auf Kokos ist quasi der Mittelweg zwischen Hydroponik und dem Anbau in normaler Erde. Damit genießt man die Einfachheit eines Grows in Erde mit den Vorteilen (Kontrolle über Nährstoffe, präzise Dosierung) eines hydroponischen Hanfanbaus.

Kokos enthält keine Nährstoffe oder Mikroorganismen, es ist praktisch ein „totes Medium“. Deswegen düngt man auch hier mineralisch. Am besten verwendet man einem speziellen mineralischen Coco Dünger, wie z. B. Plagron Coco. Man kann aber auch „normalen“ mineralischen Dünger hernehmen. Dann muss man aber in der Regel noch CalMag zugeben, da die Pflanzen in Kokos einen erhöhten Bedarf an Calcium und Magnesium haben.

Wie beim Anbau in Hydro muss man beim Anbau auf Kokos pH und EC der Nährlösung im Auge behalten und ggf. mit pH-Down oder ph-Up korrigieren. Jedoch verzeiht ein Anbau auf Kokos Fehler etwas besser als bei reiner Hydroponik. Ein Kokos-Anbau ist damit auch ein idealer Einstieg zum Lernen, falls man später auf Hydro umsteigen will.

Düngen in Hydro

Für einen Grow mit Hydroponik muss man mineralischen Dünger verwenden. Hier ist penibelste Genauigkeit beim Dosieren vom Dünger und bei den pH- und EC-Werten der Nährlösung das oberste Gebot.

In der Praxis heißt das, dass man den pH und den EC der Nährlösung immer kontrollieren und ggf. mit pH-Down oder pH-Up auf den optimalen Wert bringen muss. Ein pH/EC Meter ist deswegen beim Anbau in Hydro unverzichtbar.

Die Kontrolle, die man bei der mineralischen Nährstoffversorgung hat, bewirkt jedoch, dass Fehler schlecht toleriert werden. Beispielsweise kann man beim mineralischen Düngen auch schnell überdüngen. Aus dem Grund ist ein mineralischer Anbau wie mit Hydro eher etwas für erfahrene Grower.

Automatics düngen

Beim Düngen muss man den Nährstoffbedarf der jeweiligen Sorten berücksichtigen. Dieser kann nämlich je nach Sorte variieren. Baut man Automatics mineralisch an, sollte man vorerst die Dosis runterschrauben. Automatics wachsen häufig kleiner als photoperiodische Pflanzen, sie brauchen demnach weniger Dünger.

Einige ‚Autos‘ werden nicht größer als 30-40cm, entsprechend weniger „Futter“ brauchen sie.

Die Herstellerschemas sind jedoch für „normale“ photoperiodische Pflanzen und nicht für Automatics angegeben. Sprich, mit den angegebenen Düngermengen würde man Automatics überdüngen.

Deswegen empfehlen wir beim mineralischen Anbau von Automatics mit 25% der Herstellerempfehlungen anzufangen und dann die Dosis langsam zu steigern. Sollte man Nährstoffmängel feststellen, kann man die Dosis etwas schneller hochfahren. Immer erst einmal weniger düngen, als zu viel. Für den organischen Anbau von Automatics gilt: 100% vom Schema.

Welcher Dünger für Autom. Bewässerungssysteme?

Für automatische Bewässerung (Autopot o.ä.) verwendet man in der Regel flüssige mineralische Dünger. Denn die Bestandteile in organischen Düngern setzen sich mit der Zeit im System fest und verstopfen dann die Leitungen.

Mit Feststoffdünger, wie zum Beispiel den Produkten von Green House Feeding, kann man alternativ auch bei automatischer Bewässerung organisch anbauen! Dazu mischt man einfach das Düngergranulat zum Substrat, wo es seine Langzeitwirkung entfaltet. Danach braucht man nur noch reines Wasser geben. Dünger muss dann gar nicht in den Tank und kann dann auch nichts verstopfen.

Baut man auf Kokos mit automatischer Bewässerung an, verwendet man einen mineralischen Coco Dünger, wie z. B. Plagron Coco.

Welche Düngemethode ist am besten?

Zum Thema, welche Düngemethode nun „besser“ wäre, gibt es unzählige Diskussionen im Internet. Auch wenn einem sogenannte „Experten“ vielleicht erzählen wollen, dass eine Methode „besser“ wäre, sollte man sich von solchen Meinungen erst mal nicht beeinflussen lassen. Denn welche Düngemethode für einen am besten ist, sollte man am besten selbst entscheiden.

Man sollte abwägen, was einem eher entgegenkommt: Will man volle Kontrolle über die Nährstoffe, aber auf Kosten von mehr Aufwand, zum Beispiel zum Anbau von Exoten? Will man vielleicht experimentieren, damit man mit Feintunen der Düngerdosis das Letzte aus einem Strain rausholen kann? Oder wäre ein entspannter Grow, der Fehler verzeiht, nicht doch besser? Letztendlich ist die Wahl der Anbaumethode und demnach des Düngers eine Sache des Geschmacks und welchen „Grow-Stil“ man bevorzugt.

Grundsätzlich empfehlen wir für Growanfänger immer erst mal den organischen Anbau. Hat man dann etwas mehr Erfahrung oder man will später mal mit anderen Medien wie Kokos oder mit Hydro anbauen, kann man auf mineralisch umsteigen.

Nährstoffmängel erkennen

Egal, wie gut man einen Grow geplant hat und wie genau man dabei vorgeht, schiefgehen kann immer was. Oft muss man erst mal etwas Grow-Erfahrung sammeln und dies geht eben nicht von einem Tag auf den anderen.

Verfärbung der Blätter wg. Stickstoffmangel.

Nährstoffmängel gehören zu den häufigsten Problemen beim Anbau. Gründe gibt es dafür zuhauf, von Über- und Unterdüngung, zu Problemen mit den pH-Werten, mögliche Versalzung der Erde oder Verwendung des falschen Düngers. So oder so, zur Behebung von Nährstoffmängeln muss man diese erst mal richtig erkennen.

Wenn die Pflanzen sich auf einmal verfärben, Flecken oder Punkte bekommen oder sonstige Probleme haben, sollte man sofort handeln und die Ursache beheben.

Doch wie findet man raus, was genau mit der Pflanze los ist?

Hier hilft unser brandneues Growdoktor-Tool, mit dem man seine Pflanzen innerhalb von maximal 5 Minuten selber diagnostizieren kann. Am Ende bekommt man eine Diagnose und kann sehen um welchen Mangel es sich wahrscheinlich handelt. Dann kann man entsprechend handeln.

PROBLEM MIT DER PFLANZE?
DIE GROWDOKTOR DIAGNOSE HILFT

Noch mehr über die richtige Dünger-Wahl kann man bei unserer Kaufberatung für Cannabis Dünger erfahren.