Ist das eigene Weed erfolgreich gewachsen, die Marihuana Ernte erfolgreich verlaufen und auch schon erfolgreich getrocknet worden, freut man sich darauf endlich den ersten Zug nehmen zu können! Natürlich könnte man nun das Weed einfach einlagern und nach und nach rauchen.
Mariuhuana Veredeln
Echte Profis und Cannabis Liebhaber gehen einen Schritt weiter und „veredeln“ die kostbaren Buds, indem sie die Ernte fermentieren bzw. curen. Dies ist der Prozess, welcher die Qualität des Weeds erheblich steigert und ihm einen einzigartigen Geschmack verleiht, an den Straßengras in Jahrmillionen nicht rankommt.
Erst eine sauber durchgeführte Fermentation bzw. Curing macht aus durchschnittlichen Gras ein einzigartiges, köstliches Produkt. Es ist um ein Vielfaches potenter, unglaublich mild beim Rauchen und kratzt nicht im Hals.
Potenter bedeutet allerdings nicht, dass ein Strain mit 15% THC nach der Fermentierung plötzlich 30% aufweist. Es geht hier vielmehr um das Verhältnis von Gesamtgewicht zu THC-Anteil. Ein Beispiel: ein Bud wiegt direkt nach der Ernte 5g und hat laut Strainbeschreibung 15% THC, sprich von 5g sind 750mg davon THC. Nach ein bis zwei Wochen wiegt der Bud vll nur noch 3g, da er Wasser verloren hat. Der THC-Anteil jedoch hat sich nicht verändert und steht damit bei nachwievor 750mg und somit weist die Blüte einen THC-Satz von 25% auf. Diese Werte sind allerdings nur Beispiele, da die in den Sortenbeschreibungen stehenden THC-Werte nur Richtwerte sind und für gewöhnlich der Prozentsatz von getrockneten Blüten angeben.
Gründe für das Fermentieren
Mit dem Trocknen sind die Buds zwar von außen ausreichend getrocknet, doch im Inneren sind sie immer noch voller Wasser.
Außerdem befindet sich auch noch das Chlorophyll in den Zellen, was der Pflanze ihr kräftiges Grün verleiht. Deshalb wird es auch Blattgrün genannt. Chlorophyll hilft der Pflanze während des Wachstums das Licht in Nährstoffe umzuwandeln (Photosynthese).
Doch beim Rauchen hat Chlorophyll nur einen Effekt: Es macht das Weed beim Rauchen sehr kratzig im Hals.
Mit gutem Cannabis ist es wie mit einem guten Wein – es wird besser, wenn es heranreift.
Die frisch geernteten Buds entfalten erst ihr volles Geschmackspotential, wenn man Geduld zeigt und den Buds Zeit lässt im Inneren ordentlich durchzutrocknen und das Chlorophyll abzubauen.
Deshalb fermentiert man die frisch geernteten und getrockneten Buds, so dass diese zu einem unverwechselbaren Erlebnis heranreifen können.
Vor- und Nachteile
Die Schimmelgefahr fürs spätere Einlagern wird erheblich gesenkt. Allein schon aus diesem Grund sollte man fermentieren. Nichts ist ärgerlicher, als eine eingelagerte Packung des wertvollen Grün zu öffnen und nur noch braunes Schimmelgras zu erblicken.
Die ständigen Hustenanfälle beim Rauchen eines Joints gehen einem auf den Sack? Dann wird man sich beim Rauchen von fermentiertem Weed wie im siebten Himmel vorkommen! Ordentlich fermentiertes Weed ist extrem mild beim Rauchen und kratzt so gut wie gar nicht im Hals. Da kann ein Kommerz-Dealer mit schnellgetrockneter „Hecke“ nicht mithalten.
Fast jeder Grower weiß, wie vielfältig Cannabis schmecken kann! Einmal ordentlich fermentiert, wird jeder Zug ein Geschmackserlebnis sein – aufmerksame Raucher werden vielfältige Noten und Düfte feststellen.
Auch Vapo-Nutzer profitieren von einem deutlich besserem Geschmack. Einmal ordentlich fermentiert, werden die Geschmacksstoffe effektiver extrahiert. Die Folge: Ein vielfältiger, einzigartiger Geschmack. Auch ballert das Gras besser, so dass man weniger braucht, um das High zu erreichen. 😉
Beim Fermentieren muss man mindestens 8 Wochen drauflegen, so dass man ein solides Gras hinbekommt. Als Grower kann man es schon so kaum abwarten die ersten Buds zu probieren. Da wird die eigene Geduld auf die Probe gestellt. Qualität braucht nun mal Zeit.
Sauberes Fermentieren bzw. Curen braucht etwas Übung und Einarbeitung. Man muss ein Gefühl für Luftfeuchtigkeit und Temperatur bekommen. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen!
Wenn man nicht die gesamte Ernte an den Schimmel-Teufel abtreten will, braucht man ein festes Lüftungsschema und bestenfalls die Buds auf mehrere Einmachgläser verteilen. Mit „drauflos-fermentieren“ ohne einen festen Plan kann das Ganze schnell im Desaster enden.
Und ein weiterer Nachteil: Man wird unfermentiertes Gras nie wieder genießen können oder wollen 😉
Was passiert beim Fermentieren?
Am besten fasst es Wikipedia zusammen:
„Fermentation oder Fermentierung (lateinisch fermentum ‚Gärung‘) bezeichnet in der Biologie eine Form von enzymatischer Umwandlung organischer Stoffe.“
Viele Lebensmittel, die man täglich konsumiert, wurden mit Hilfe von Fermentationsprozessen hergestellt.
Dazu gehören:
- Milchprodukte wie Käse Joghurt, Sauermilch, Buttermilch, Kefir usw.
- Sauerkraut, Kimchi, Miso, usw.
- Rohwurst, wie bspw. Salami
- Alkoholische Getränke wie Bier, Wein, Whiskey, usw.
Kurz gesagt: Fermentation macht alles um ein Vielfaches leckerer. 😉
Wie startet man die Fermentation ?
Damit eine solche enzymatische Umwandlung stattfindet, braucht man:
- Mikroorganismen, die den Prozess in Gang setzen (oftmals bereits in den Ausgangsprodukten vorhanden)
- eine passende Umgebung (Temperatur, relative Luftfeuchtigkeit) für die Umwandlung
Bei der Cannabis Fermentation ist es vor allem das Chlorophyll, das durch (gutartige) Bakterien und Mikroorganismen abgebaut wird. Glücklicherweise sind die nötigen Bakterien bereits in den Buds vorhanden. Somit braucht man kein Chemie-Diplom für unser Vorhaben. 😉
Am Ende spielen Temperatur und relative Luftfeuchtigkeit beim Fermentieren von Buds eine entscheidende Rolle.
- Temperatur: Es darf nicht zu warm, aber auch nicht zu kalt sein, damit die Bakterien ihre Arbeit verrichten können.
- Relative Luftfeuchtigkeit: Ist es zu trocken, kann der Fermentationsprozess stoppen und nicht mehr „neu gestartet“ werden. Ist es zu feucht, kann sich sehr schnell Schimmel bilden.
In Einmachgläsern Fermentieren (Curing)
Um die wertvollen Buds zu veredeln, hast du mehrere Optionen. Aber ich empfehle die einfachste und effektivste: Cannabis Curing in Einmachgläsern.
Das Curing ist im Prinzip eine Passiv-Fermentation, da man keine Fermente (Bakterien o.ä.) hinzufügt, um den Prozess in Gang zu setzen.
Ablauf: Die frisch getrockneten Buds werden in Einmachgläser gelegt und regelmäßig gelüftet. Im Prinzip wird die Rest-Feuchtigkeit im Inneren des Buds „rausgeschwitzt“, verteilt sich gleichmäßig im gesamten Material und wird durch das Lüften aus dem Glas befördert.Das Curing sollte mindestens 14 Tage dauern. Am besten aber 8 Wochen oder länger. 😉
Vor- und Nachteile von Curing
Curing ist extrem praktisch. Man kann mit dem üblichen Grow- und Lager-Equipment die Buds curen. Nach den Curing können die Buds in den selben Gläsern weitergelagert werden.
Tipp: Wenn man die Ernte auf mehrere kleine Gläser verteilt, muss man im Fall von Schimmel nicht gleich die gesamte Ernte wegwerfen.
Die Buds müssen unbedingt rechtzeitig gelüftet werden, bevor sich Schimmel ausbreiten kann. Gerade in den ersten 3 Wochen reicht es schon die Buds ein paar Stunden zu spät zu lüften und damit einen perfekten Nährboden für Schimmel zu erzeugen.
Gerade im Sommer kann es eventuell schwer sein einen kühlen und temperaturstabilen(!) Ort zu finden, wo man die Gläser diskret lüften kann.
Lüftungsschema für Cannabis Curing
Damit man die Buds nicht an Schimmel verliert, gibt es hier mein bewährtes Lüftungsschema kostenlos zum Download. Damit bekommt man ein sauberes fermentiertes Weed in Spitzenqualität.