Chemo

Chemo, ja, das ist so ’ne richtige Indica-fast-schwarz-ins-blut-Nummer mit 0 % Sativa-Anteil, was natürlich ordentlich auf die Couch drückt. Der Name ist zwar ein bisschen beängstigend, klingt irgendwie nach Krankenhaus und wackeligen Tagen, aber die Pflanze? Richtig robust – etwa 100 bis 180 cm hoch, was schon ’ne Ansage ist. Der Stretch ist auch so ein Ding, 100 %, heißt: wächst lieber in die Höhe statt in die Breite – ein Kumpel aus Amsterdam meinte mal, mit frühem Training kann man’s ganz gut im Zaum halten, sonst steht das Ding plötzlich im Wohnzimmer.

Das Blühen geht fix, so 7 bis 9 Wochen, und macht ziemlich viel Spaß, wenn man Wert auf Aroma legt: high Aroma-Intensität, echt intensiv, keine zartes Duftkissen. Der Geruch ist so ’ne Mischung aus heimeliger Würze und ’ner Prise Erde – also nichts für Leute, die den Kram aus dem Coffeeshop wollen, der nach frisch gepopptem Popcorn riecht. Dafür steht Chemo aber ziemlich fair gegen Schimmel da – zumindest nicht perfekt, aber stabil genug für ’n moderate Grow mit ein bisschen Erfahrung. Wenn’s draußen wächst, kann die Ernte auch mal 400 bis 600 Gramm pro Pflanze sein – ordentlich.

Indoor sind’s so um die 400 bis 500 Gramm pro Quadratmeter, gar nicht übel, wenn man bedenkt, dass die Genetik unbekannt ist, total rar und irgendwie mysteriös. THC? Gehört zu den soliden Typen mit 15 bis 23 %, von der Sorte, die ordentlich ankommt, ohne direkt die Gehirnzellen durchzuschütteln. CBD ist quasi nicht vorhanden, also eher nichts für Leute, die auf medizinische Entspannung stehen mit vielen Cannabinoiden. Manch einer schwört, dass das eigentlich eher was für den Chillmodus ist – dagegen spricht der Name vielleicht, aber … naja, nicht immer ist alles logisch.

Ein Tipp zum perfekten Erntezeitpunkt: Aug‘ auf die Trichome, die sollen milchig bis bernsteinfarben werden, sonst verpasst man das richtige High oder diese tiefe, entspannende Wirkung. Neu für viele vielleicht – CBG und CBN sind hier so gut wie irrelevant, kein Wunder irgendwie, dafür ist Chemo einfach hardcore Indica. Moderater Schwierigkeitsgrad beim Anbau macht’s nicht zu einem Anfängerprojekt, aber wer ’n bisschen rumprobiert, wird belohnt.