Pro Emit LED-Pflanzenlampen – Erfahrungen

Junior Gong

Pro Emit gilt als Spitzenhersteller für Pflanzenlampen. Doch kann der Hersteller aus Deutschland sein Versprechen halten? Wir haben nachgehakt, nachgerechnet und verglichen. Wir zeigen hier, ob die Pro Emit tatsächlich der Mercedes unter den Grow Leuchten ist.

Erster Eindruck und Verarbeitung

Pro Emit achtet enorm auf die Qualität seiner LED Leuchten. In allen Modellen kommen die aktuell besten verfügbaren LED-Chips für die Pflanzenanzucht: Cree CXB 3590. Was besseres gibt es nicht am Markt!

Schon am Gehäuse merkt man, dass nur hochwertige Bauteile zum Einsatz kommen. Das gesamte Gehäuse ist komplett aus Metall. Das Design kann sich sehen lassen und sogar fühlen lassen. Selbst die DIY Modelle sehen richtig schick und hochwertig aus.

Pro Emit ist eine der wenigen LED Panel Hersteller, dessen Herstellung in Deutschland stattfindet und nicht in China. Natürlich sind die einzelnen Komponenten weiterhin aus Fernost, dafür aber von sehr namhaften teuren Zulieferern (bspw. die Meanwell Treiber).

Der größte (und meiner Meinung nach einzige) Nachteil von Pro Emit: Die fertig zusammengebauten Modelle sind aktuell mit die teuersten LED Growlampen auf dem Markt. Die sunflow Leuchte für 60x60cm Fläche kostet stolze 680 EUR. Ob der Preis für die Leistung gerechtfertigt ist, muss jeder Grower für sich individuell entscheiden.

Lebensdauer

Durch die hochwertigen Komponenten und die Cree CXB 3590 LED sind alle Modelle auf eine extrem hohe Lebensdauer ausgelegt. Laut Hersteller sind mindestens 60.000 Betriebsstunden drin. Ist die Leuchte jeden Tag im Jahr im Einsatz, kommt man im Schnitt auf 5000 Stunden pro Jahr.

Somit kann man die die sunflow LED Lampe mindestens 12 Jahre lang nutzen! Welche andere Lampe kann das von sich behaupten?!

Je länger man plant die Leuchte zu benutzen, desto mehr Kosten spart man mit der Zeit in Relation zu einer NDL oder einem billigen Panel. Weiter unten haben wir das nachgerechnet.

Kostenvergleich mit 250W MHL/NDL

Da die sunflow Leuchte effektiv eine 250W MHL/NDL ersetzt, kann man hier einen guten Vergleich machen. Interessant ist dabei, nach wieviel Monaten (oder Jahren) Nutzung die Pro Emit sunflow die hohen Anschaffungskosten durch den niedrigen Stromverbrauch wett macht.

Für die Rechnung gehen wir davon aus:

  • Ein MHL/NDL 250W Licht-Komplettset Premium als Vergleich
  • Grow dauert 12 Wochen und wird 4 Mal im Jahr durchgeführt
  • Strompreis Annahme: 26 Cent pro kWh

Mit dem Grow-Stromkostenrechner haben wir ausgerechnet, wieviel jede Lampe pro Grow (sprich 12 Wochen) an Strom verbraucht.

Ergebnis für 12 Wochen Grow:

12 Wochen GrowMHL/NDL 250WPro Emit sunflow 150W
Stromverbrauch308,70 kW176,40 kW
Stromkosten80,26 EUR45,86 EUR

Man sieht deutlich, dass die MHL/NDL Kombo doppelt so viel Strom verbraucht und damit auch doppelt so teuer ist!

Rechnet man nun über 10 Jahre hinweg, kann man herausfinden nach wievielen Jahren die Pro Emit den hohen Anschaffungspreis wieder rausholt.

Wir gehen davon aus, dass die MHL/NDL Leuchtmittel werden alle 12 Monate ersetzt werden, da sie dann im Schnitt nur noch 90% Leuchtkraft bieten.

Kosten für beide Licht-Arten:

  • 250W MHL/NDL:
    • Einmalkosten: 199,90 EUR
    • Jährliche Kosten: 80,26 EUR + 34,90 EUR + 22,90 EUR = 138,06 EUR
  • sunflow 150W:
    • Einmalkosten: 679,00 EUR
    • Jährliche Kosten: 45,86 EUR

Der Graph unten zeigt den Verlauf der Gesamtkosten über mehrere Grows. Die NDL kostet zwar nur 200 EUR in der Anschaffung, dann summieren sich aber die Stromkosten und die Kosten gehen .

Die Pro Emit sunflow startet mit 679 EUR, verbraucht aber nur halb Strom und kostet pro Grow gehen recht schnell hoch.

Linke Achse: Gesamtkosten in EUR | Untere Achse: Anzahl Grows
MHL/NDL Ausgaben fangen bei 200 EUR an, steigt dann aber schnell
sunflow Ausgaben fangen hoch an, steigen aber langsamer

Die beiden Achsen treffen sich bei 5,20 Grows (sprich etwa 16 Monate). Sie treffen sich etwa bei etwas über 900 EUR an Gesamtkosten für die Beleuchtung bis dato.

  • Somit holt man im Vergleich zu einem MHL/NDL Grow die Kosten für die Pro Emit sunflow nach 16 Monaten wieder raus und spart danach vergleichsweise jede Menge Geld.

Lichtausbeute

Dank der hochwertigen Treiber und LED-Chips bekommt man perfektes Farbspektrum und höchste Effizienz. Die sunflow Modelle sind dermaßen effizienz, dass sie mit 150W laufen und die gleiche Lichtleistung wie eine 250W NDL bieten. Gleichzeitig geben sie weniger Wärme ab, haben besseres Farbspektrum und sind bis zu 10 Mal länger haltbar.

sunflow 150W

Der PPFD Chart des sunflow 2er Bundles zeigt genau, wieviel relevantes Licht die Pflanzen auf einer Fläche von 100x100cm bekommen. Der durchschnittliche PPFD von 2x sunflow 150W auf 1m² Fläche ist bei 45cm Abstand ist laut Hersteller 670mmol/m²s. Die Grafik unten zeigt die Messergebnisse der Ausleuchtung.

Wir erinnern uns: In der Blüte kann Cannabis einen PPFD Wert von bis zu 1000 mmol/m²s an Licht verarbeiten (Mehr dazu in der LED-Kaufberatung).

Direkt unter den Leuchten bekommt man kleine Flächen mit mehr als 1000 mmol/m²s an Licht, wovon ein kleiner Teil schon nicht mehr verarbeitet werden kann. Drumherum ist ein großer Teil mit ca. 900 mmol/m²s, was optimal für die Pflanze ist ist. Hin zu den Außenwänden sinkt die Leistung auf etwa 500 mmol/m²s, was immer noch beachtenswert ist.

sunbar 3×150 W

Mit den neu entwickelten sunbars hat Pro Emit die Lichtleistung nochmal verbessert. Das sunbar 3er Bundle für 1m² Fläche kann das Licht durch den hohen Abstrahlwinkel der LEDs breiter fächern, so dass ein Abstand von 30cm möglich ist. Gleichzeitig macht das die Ausleuchtung weitaus gleichmäßiger.

Das Ergebnis: Fast die gesamte Fläche hat durchgehend 1000-1100 mmol/m²s an Licht, besser geht es kaum noch! Zu den Rändern ist der PPFD immer noch bei 900-1000 mmol/m²s, so dass sogar die Pflanzen am Rand das Maximum Licht bekommen. Das können nur weniger Leuchten für die Pflanzenzucht erreichen.

Hersteller Garantie

Man bekommt bei Pro Emit je nach Produkt 5 bis 7 Jahre Garantie. Bei den fertig zusammengebauten Modellen gilt die Garantie auf das gesamte Panel. Bei den Selbstbau-Kits gibt es die gleiche 5-7 Garantie nur auf den Meanwell Treiber.

Pro Emit ist bekannt für den sehr schnellen und entgegenkommenden Kundendienst. Im Forum hatte ein Mitglied ein Problem mit dem Meanwell Treiber des DIY Kits, was anstandslos von Pro Emit ausgetauscht wurde. Das zeigt, dass der Hersteller voll hinter seinen Produkten steht.

Erhältliche Modelle

Die Topmodelle sunflow und sunflow Pro sind optimal um schnell und einfach loszulegen. Dazu sind sie am effizientesten: Mit 150W ersetzen sie eine 250W NDL. Man kann mit den sunflow Bundles die Panels modular aneinander anschließen um größere Flächen auszuleuchten.

Die sunbar 150W Leuchte hat mit 102º einen hohen Abstrahlwinkel, so dass das Licht breiter verteilt wird. Sie ist für kleinere Abstände gedacht und damit sehr gut für größere Flächen bei niedrigen Höhen geeignet. Die Ausleuchtung ist dabei nah an Perfektion, besser bekommt man es wohl mit keinem anderen LED-Licht hin.

Die DIY-M-KIT Modelle kommen in 60-400W Leistungsstufen und müssen zusammengebaut werden. Dafür sind sie günstiger im Preis und können teilweise in quadratischer und länglicher Form aufgebaut werden.

Hinzu kommen die neuen Model B Varianten, die ebenfalls zusammengebaut werden müssen. Diese sind sehr ähnlich zu den DIY-M-KIT Modellen, laufen aber mit mehr Leistung, so dass man mehr Licht pro Euro Kaufpreis bekommt.

sunflow(Pro)

Das sunflow LED Panel ist das absolute Spitzenmodell des Herstellers. Es sind zwei Cree CXB 3590 COBs verbaut, die jeweils mit 75W besteuert werden. Da die Kühlung komplett passiv ist, ist das Panel absolut geräuschlos. Ein Modul ist optimal für eine 60x60cm Fläche ausgelegt.

Die sunflowPro Variante ist 100 EUR teurer und bietet dafür viele Komfort-Funktionen. Sie lässt sich mittels Smartphone App steuern und sogar programmieren. Mit dem stufenlosen Dimmer kann man in Wuchs das Licht runterdrehen und so nochmals Strom sparen. Der Dimmer lässt sich sogar steuern, um so Sonnenauf- und untergang zu simulieren. So spart man sich die Zeitschaltuhr, um den Lichtzyklus einzustellen.

High End

Preis: Preis nicht verfügbar

Für größere Flächen lassen sich mehrere Module miteinander kombinieren: Eine sunflowPro kann bis zu vier sunflows mit Strom versorgen. So kann man mit einem sunflow 4er Bundle locker eine 120×120 cm Growbox ausleuchten. Hier greift man zu einem der sunflow Bundles, mit denen man billiger wegkommt gegenüber dem Einzelkauf.

sunflow 2er Bundle in 120×60 cm Growbox (Quelle)

DIY-M-KIT

Die DIY-M-Kits von Pro Emit sind eine Top Möglichkeit die besten LEDs auf dem Markt zu einem (relativ) niedrigen Preis zu bekommen. Man bekommt wie beim sunflow die gleichen hochwertigen CREE CXB 3590 LEDs, muss das Panel aber selber zusammenbauen. Die Lichtleistung des DIY-M-KIT ist etwas niedriger, da jeder COB LED-Chip mit 50W statt 75W angesteuert wird.

Praktisch ist, dass man die Kits entweder quadratisch oder längsförmig aufbauen kann. So kann man auch Growboxen mit mehr Breite als Länge optimal ausleuchten.

Zum Aufbau braucht man aber keine Elektrik-Kenntnisse. Es reichen lediglich ein Inbusschlüssel Set und ein Schraubenzieher. Pro Emit stellt sogar eine Video-Anleitung zum Aufbau zur Verfügung.

Die größeren Modelle (ab 200W) können entweder quadratisch oder länglich zusammengebaut werden, um die Ausleuchtung auf die eigene Box anzupassen.

DIY-M-KIT 200W auf 80x80cm Fläche (Quelle)

Der Zusammenbau ist sehr einfach, man braucht nur Inbus- und Schraubenschlüssel. Es sind keine Elektrik-Kenntnisse notwendig!

Pro Emit gibt einem nicht nur bebilderte Anleitungen, sondern auch Aufbau-Videos. So bekommt jeder „Otto-Normal Grower“ den Aufbau hin.

Video Anleitung fur den DIY KIt Aufbau

Beim Kauf sind mehreren Farbtemperaturen als Option verfügbar, je nachdem was für ein Grow man plant. Für einen normalen Grow greift man einfach zu 3500K, damit sind Wuchs und Blütephase abgedeckt. Wenn man die Lampe nur für Wuchs oder nur für Blüte nutzen will, kann man eine andere Farbtemperatur wählen.

Das DIY-M-KIT 60W ist für Mini Grows gedacht und optimal für 30×30 cm Fläche.

Das DIY 100W Modell ist für 60×60 cm gedacht oder eine längliche Box mit gleicher Fläche gedacht. ABER! Ich würde stattdessen zum DIY Model B greifen, da man 50 % mehr Leistung für einen kleinen Aufpreis von 40 EUR bekommt.

Das DIY 200W Modell ist perfekt für eine 80×80 cm Fläche geeignet.

Bei 100×100 cm sollte man statt des 300W DIY Kits eher zum Model B 300W greifen, da dort die Ausleuchtung für die Fläche besser ist.

Model B

Die relativ neue Model B Serie ist eine Weiterentwicklung von den DIY-M-Kits. Sie müssen genauso zusammengebaut werden. Bei Model B werden die LED Chips mit 75 statt 50 W (wie bei den DIY Kits) besteuert. Das sind 50 % mehr Leistung! Im Preis sind sie nur ein bisschen teurer, was sie so attraktiv macht.

Die Model B Reihe bietet das beste Preis-Leistungs-Verhältnis (Watt pro Euro) in der gesamten Pro Emit Produktpalette.

Im Vergleich zu den DIY-M-Kits ist der Abstand zwischen den COBs etwas größer. Die 150W Variante (2x 75W) ist optimal für eine 80×40 cm Growbox und nicht unbedingt für quadratische Fläche geeignet. Die 300W Variante (4x 75W) ist optimal auf 100×100 cm.

Sunbar 150W

Die neuen sunbar Modelle sind längliche Leisten mit je drei COBs. Durch die kompakte Form und hohen Abstrahlwinkel (102º statt 72º) sind sie ideal für größere Flächen und niedrige Höhen. Sie sind schon fertig zusammengebaut und können direkt eingesteckt und benutzt werden.

Man kann zwischen zwei Ausführungen wählen: Die Sunbar 150W Solo ist ein längliches Modul mit drei COBs. Sie ist optimal für eine Fläche von 100×30 cm geeignet. Das Sunbar 450 W 3er Bundle hat drei dieser Module und ist somit für 100×100 cm geeignet.

Mit dabei ist ein externer Treiber, der zur Stromversorgung und Steuerung dient. Über den Poti am Treiber kann man das Licht stufenlos dimmen, um zusätzlich Strom zu sparen. Der externe Aufbau sorgt dafür, dass die sunbar Module selber relativ kompakt bleiben.

Sie können näher an die Pflanzen, als die anderen Modelle von Pro Emit. Da jeder Chip mit 50W besteuert wird, entsteht weniger Wärme, was bei Mini-Grows sehr hilfreich sein kann.

Mit drei Leisten auf 100×100 cm bekommt man Lichtstärke mit PPFD = 1000. Das ist das Maximum, was eine Cannabis-Pflanze in der Blüte verarbeiten kann. Dieses Maximum an Licht schlägt sich im happigen Preis von etwa 1700 EUR nieder.

Preis: Preis nicht verfügbar

Growreports

Hier sind paar Reports von Nutzern, die ihren Grow erfolgreich mit Pro Emit durchgezogen haben.

Fazit

Die LED Pflanzenlampen von Pro Emit sind mehr als beeindruckend. Hier wird das Beste vom Besten geboten. Das hat dafür seinen Preis.

Auf den ersten Blick ist die Pro Emit Pflanzenlampe ist nichts für schmale Geldbeutel. Der Preis ist mehr als gerecht, da man schon im fünften Grow billiger fährt, als mit einer MHL/NDL Kombo. Und dazu bekommt man aktuell Qualität und Funktionen, die aktuell keine andere LED Leuchte bieten kann.

Wer bastelwillig ist, kann zu den DIY-M-Kit Modellen greifen. Zwar sind sie nicht ganz so effizient wie die sunflows, kosten aber dafür deutlich weniger.